Emily Henrys 464 Seiten umfassender und mit einem sofort ins Auge fallenden Cover versehener Liebesroman "Great Big Beautiful Life" (seit dem 02. 05. 2025 unter der ISBN 978-3-426-28435-3 beim Droemer Knaur Verlag; übersetzt von Katharina Naumann) lässt mich ein wenig zwiegespalten zurück, zumal mir seine Autorin bisher nicht bekannt war und er nicht zu meinen bevorzugten Genres zählt.
Aber die Geschichte klang interessant: Zwei Schriftsteller, die Optimistin Alice Scott sowie der zynische Pulitzer-Preis-Gewinner Hayden Anderson, sollen der undercover auf der idyllischen Insel Little Crescent lebenden hochbetagten Margaret Ives. Tochter einer skandalumwitterten US-Dynastie, innerhalb von 4 Wochen Vorschläge für deren Autobiografie unterbreiten. Dann will Margaret sich entscheiden, wer diese verfassen darf.
Obgleich bei diesem Genre das "Happy End" vorhersehbar zu sein scheint, gibt es selbstverständlich die - ähnlich einem der Filmklassiker mit Doris Day und Rock Hudson - üblichen Verwicklungen.
Erzählt wird in zwei Handlungssträngen, einem in der Gegenwart und einem, der etwa ab der Mitte des 19. Jahrhunderts die Freuden und Leiden des Ives-Clans berichtet.
Ich gewann unterhaltsame Einblicke u. a. über den kalifornischen Goldrausch, das Zeitungs- und das aufkommende Filmwesen und dann Margarets Leben als "Poor little rich Girl".
Erotische Szenen gab es natürlich ebenfalls, sie verletzten mMn keine geschmacklichen Grenzen, erschienen mir jedoch oft als etwas holprig eingestreute "Lückenfüller", die überdies durch stereotyp wirkende Wiederholungen wie das schwierige "Parken" der (zu) langen Beine der Protagonisten unter niedrigen Restauranttischen.
Insgesamt hatte ich oft den Eindruck, welcher auch zum Titel dieser Rezension führte: "Weniger ist manchmal mehr!"