Fünf Jahre ist es her, seit Maria auf einem Festival spurlos verschwand. Gemeinsam mit vier Freunden wollte sie dort eine unbeschwerte Zeit verbringen - und kehrte nie wieder nach Hause zurück. Heute sind die vier Freunde zerstritten, nur Jonathan und Lotta sind verheiratet und führen ein erfolgreiches Restaurant der gehobenen Klasse abgelegen mitten in der Natur. Dorthin lädt Lotta zum fünften Jahrestag die Freunde zu einem Krimi-Dinner ein. Die anderen folgen der Einladung eher widerwillig und es dauert nicht lange, bis nach und nach durchscheint, was damals wirklich passiert ist...
Ich hatte zuvor noch nichts von Emily Rudolf gelesen und war umso gespannter auf diesen Krimi. Das Cover finde ich sehr gut gestaltet und auch der Klappentext konnte mich sofort abholen. Die Idee eines Krimi-Dinners als Ausgangslage fand ich sehr spannend und voller Potenzial. Leider konnte mich die Geschichte dann nicht komplett überzeugen.
Im Umschlag des Buches sind die Personen mit Beschreibungen aufgeführt, was mir beim Lesen viel weitergeholfen hat. Zudem bekommt jeder, wie bei Krimi-Dinnern üblich, einen Namen und eine Rolle zugewiesen. Es gibt dann nicht mehr nur fünf Namen, sondern gleich noch vier Rollen, die man erstmal zuordnen muss. Das ist auch leider ein großer Kritikpunkt für mich, die Personen und Rollen sind schwer zuzuordnen und man kommt schnell durcheinander, wer denn nun wer ist.
Zudem wird kapitelweise abwechselnd aus einer anderen Perspektive erzählt. Dieser Schreibstil gefällt mir normalerweise immer sehr gut, hier jedoch hat es zu noch mehr Verwirrung geführt. Hinzu kommen noch die zwei Zeitebenen, die beleuchtet werden und irgendwann auch miteinander verschwimmen. Nachdem ich die Personen halbwegs zuordnen konnte, war ich von den Zeitebenen und Perspektivwechseln verwirrt.
Gut gefallen haben mir die vielen verschiedenen Fährten, die gelegt wurden und immer wenn ich dachte, ich habe die Handlung durchschaut und bin der Lösung nahe, lag ich wieder komplett falsch. Bis zur letzten Seite hält die Autorin die Spannung hoch und versteht es, den Leser in die Irre zu führen.
"Das Dinner" ist für mich leider hinter meinen Erwartungen zurück geblieben und mit weniger Personen, Rollen und Perspektivwechseln hätte das Buch mehr Sterne bekommen, denn die Ausgangslage und Idee sind nach wie vor toll gewählt.