Seit der Gründung des Weimarer Dreiecks im Jahr 1991 erwiesen sich neben dem zivilgesellschaftlichen Engagement vor allem Kultur und Wissenschaft als tragende Säulen der trilateralen deutsch-polnisch-französischen Zusammenarbeit. Dieser Entwicklung trägt der Konferenzzyklus zu den Europäischen Kulturbeziehungen im Weimarer Dreieck Rechnung. Der Fokus der in den drei Sprachen des Weimarer Dreiecks verfassten Beiträge der dritten internationalen Tagung in dieser Reihe liegt auf kulturellen und soziopolitischen Konstellationen, die den trilateralen Austausch im Wechselspiel von Selbst- und Fremdwahrnehmung befördern. Sie haben zum Ziel, ein Bewusstsein für die Mechanismen zu schaffen, durch die Mythen und Stereotype konstruiert und dekonstruiert werden. Neben den historischen und kultur- bzw. kunstgeschichtlichen Beziehungen stehen in den Fallstudien auch wirtschaftliche Verflechtungen zwischen den Ländern des Weimarer Dreiecks verstärkt im Mittelpunkt. Dazu werden Bildungsfragen, ideengeschichtliche Debatten und trinationale Initiativen in den Blick genommen. Zentrales Anliegen ist dabei das Eröffnen von zukunftsorientierten Perspektiven für weiterführende Kooperationen und für den Ausbau von grenzüberschreitenden Partnerschaften mit der Frage, wie sich aus wissenschaftlichen Reflexionen und kulturellen Initiativen tragfähige Beziehungen zwischen den drei Ländern befördern lassen.