Studienarbeit aus dem Jahr 2024 im Fachbereich Weltgeschichte - Frü hgeschichte, Antike, Note: 1, 0, Universitä t Mü nster (Institut fü r Alte und Ä ltere Geschichte), Veranstaltung: Die archaische Tyrannis, Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Arbeit untersucht die Frage, ob Solon, der berü hmte Gesetzgeber Athens, als Tyrann betrachtet werden kann. Die Arbeit beginnt mit einer Kontextualisierung der agrarischen Krise im archaischen Griechenland, die zur Ernennung Solons als Vermittler mit weitreichenden Befugnissen fü hrte. Im weiteren Verlauf werden Solons Reformen, insbesondere seine Rolle als Gesetzgeber und seine Beiträ ge zur athenischen Gesellschaft, eingehend beleuchtet. Ein zentraler Punkt ist dabei seine Reform, die sogenannte Seisachtheia, welche die Schuldknechtschaft aufhob.
Im Mittelpunkt der Arbeit steht die Frage, ob Solons Handlungen, obwohl sie nicht offen tyrannisch waren, doch Elemente eines Tyrannen aufwiesen, wie zum Beispiel autokratische Kontrolle. Es wird ein Gegensatz zwischen Solons Selbstbild als gerechter Reformer und der These gezogen, dass seine auß ergewö hnlichen Befugnisse und die Manipulation der ö ffentlichen Wahrnehmung ihn als eine Art nomokratischen Tyrannen kennzeichnen kö nnten. Dabei werden die Quellen kritisch hinterfragt, unter anderem Solons Gedichte, und sowohl traditionelle als auch kritische Sichtweisen auf sein Vermä chtnis untersucht. Die Arbeit kommt zu dem Schluss, dass Solon, obwohl er durch seine Reformen die Grundlagen der athenischen Demokratie schuf, dennoch Merkmale aufwies, die die Grenzen zwischen einem weisen Gesetzgeber und einem potenziellen Tyrannen verwischen.