Der psychoanalytische Blick auf gesellschaftliche und kulturelle Übergänge und die Frage, welche Bewegungen die Psychoanalyse selbst vollzieht, um sich zu erneuern, sind Kernthemen im aktuellen Band. So finden die Autor*innen bereits in Freuds Texten eine Verbindung zu aktuellen Enactment-Konzepten, betrachten das Apartheid-Trauma in Südafrika aus klinischer und gesellschaftlicher Perspektive und untersuchen die Sprache der Militärdiktatur in Argentinien, in der die Erfahrung der Kolonialisierung im Sinne des traumatischen Wiederholungszwangs festgeschrieben und dadurch Entwicklung verhindert wurde. Die Autor*innen befassen sich auch mit Übergängen im persönlichen Leben: Eindrucksvoll werden die klinische Arbeit in der Zeit einer eigenen zum Tode führenden Erkrankung gezeigt sowie das Phänomen der »griefbots« als eine Form der Trauerbewältigung mit den Mitteln moderner Technik. Auch der Fall einer »gescheiterten Behandlung« wird untersucht und lässt durch den analytischen Zugang nachträglich auch Gelungenes deutlich werden. Das International Journal of Psychoanalysis gilt als weltweit wichtigste Fachzeitschrift der Psychoanalyse. Aus diesem reichen Fundus versammelt Internationale Psychoanalyse jährlich ausgewählte Beiträge in deutscher Übersetzung. Mit Beiträgen von Fred Busch, Solange Carton, Fakhry Davids, Peter Fonagy, Pumla Gobodo-Madikizela, Marie Hustinx, Alessandra Lemma, Howard B. Levine, Maxine Nelson, Felicitas Rost, Gabriel Sapisochin, John Steiner, Cecilia Taiana, David Taylor, Pratyusha Tummala-Narra, Honey Oberoi Vahali und Jochem Willemsen