Helmut Friedrich Krause:
Helmut Friedrich Krause (1904-1973) lebte als Philosoph und Privatgelehrter in Berlin. 1924 lernt er die Philosophie Giordano Brunos und die buddhistische Weisheitslehre kennen; beides prägt ihn in hohem Grade und wird für seinen weiteren Entwicklungsgang bedeutsam. 1926-1930 Studium der Volks- und Betriebswirtschaft. 1930-1934 Studium der Physik. Ausgangspunkt der Beschäftigung mit Physik ist die Hoffnung, hier eine Kraft (o. ä.) zu erschließen, mittels derer Kriege unmöglich gemacht werden können. 1934 gibt H. Krause dann die westliche Methodik auf, weil er sie für ungeeignet hält. Er geht fortan konsequent den Weg nach innen, den Weg der Meditation.
Anfang 1937 hat er sein erstes Satori-Erlebnis, eine blitzartig-intuitive Wirklichkeitsschau, die er nun mit seinen naturwissenschaftlichen Forschungen bis 1934 verbindet. Er formuliert die Erstfassung des "Baustoffs der Welt" im Sommer 1937. 1940 erfolgt eine zweite Fassung; diese will der Eugen Diederichs Verlag herausbringen, doch H. Krause zieht das Manuskript zurück aus Angst vor einem möglichen Missbrauch durch die Nationalsozialisten (vornehmlich in den Anti-Einstein-Argumenten). Als Philosoph arbeitet er im Verborgenen, übt aber in der bürgerlichen Welt verschiedene berufliche Tätigkeiten aus. 1944 gelingen weitere "Durchbrüche" in der meditativen Arbeit; H. Krause gelangt zu transpersonalen Erfahrungen, die ins Kosmische hineinreichen, aber erst in den 50er Jahren zu Papier gebracht werden. Krauses Hauptwerk, "Vom Regenbogen und vom Gesetz der Schöpfung", wird 1967 abgeschlossen. 1970 veröffentlicht er den ersten Teil, "Der Baustoff der Welt", im Ner Tamid Verlag; er bedient sich dabei des Pseudonyms Simon Kraus. Das Buch wird zu einer Art Kultbuch für einen kleinen Kreis von Menschen in Deutschland, erlangt aber keine größere Breitenwirkung. H. Krause stirbt im Frühjahr 1973. Der Ner Tamid Verlag wird Anfang 1981 aufgelöst, nachdem der Verlagsleiter, der Rabbiner Shlomo Lewin, einem neonazistischen Mordanschlag zum Opfer gefallen war.
"Der Baustoff der Welt" erschien in der Folge in einer Edition der Dharma-Buchhandlung Berlin, dann 1991 in der edition dionysos und liegt nun in dieser in der Neuausgabe von 2024 vor.