Immer mehr Menschen wachsen in eine Zeit hinein, in der das Leben ge nauso stark von der Freizeit wie von der Arbeit geprägt sein wird. Sie müssen lernen, sich rechtzeitig darauf einzurichten - psychisch und sozial. Wann wer wie lange fernsieht, verreist oder Bücher liest, sagt etwas über die quantitative Dimension des Freizeitverhaltens aus. Genauso wichtig sind qualitative Aussagen über das Warum und Wie, über den Erlebniswert des Freizeitverhaltens und über persönliche Einstellungen zu Fragen der Freizeit. Wie empfinden die Menschen ihre Freizeit wirklich? Wie nutzen und genießen sie ihre freie Zeit? Haben sie womöglich Probleme damit? Der Band Psychologie und Soziologie der Freizeit verknüpft psychologische und soziologische Daten und Fragestellungen. Er fordert das psychologische Denken und fordert soziale Phantasie heraus. Er informiert über sozialwissen schaftliche Analysen unterschiedlicher Verhaltens-und Erlebnisweisen in der Freizeit. Das Titelbild "Traumfahrt" von Georgi Takev symbolisiert den Doppelcha rakter der Freizeit: Freizeit ist heute Illusionierung und Wirklichkeit zugleich. Viele Menschen brauchen die bunte Illusionierung, um die Alltagswirklich keit ertragen zu können. Schon immer hat die hauchdünne Luftkugel die Men schen fasziniert. Die farbig schillernde Pracht ist allerdings nur von kurzer Lebensdauer. Inmitten des schönsten Schwebefluges kann das dünnhäutige Gebilde zerplatzen. Es bleibt nicht viel Zeit zum Träumen und Betrachten. Die Kurzlebigkeit des Glücks und Augenblicks ist allen bewußt. Und den noch: Die Faszination dieses Freizeit-Spiels lebt von der Wiederholung in im mer neuen Varianten . . .
Inhaltsverzeichnis
1. Freizeiterleben zwischen Wunsch und Wirklichkeit. - 1. 1 Die zwei Gesichter der Freizeit. - 1. 2 Das Feierabenderleben. - 1. 3 Das Wochenenderleben. - 2. Empirische Daten zur Freizeit. - 2. 1 Umfang und Entwicklung der Freizeit. - 2. 2 Subjektive Einschätzung des Freizeitumfangs. - 2. 3 Verwendung der Freizeit. - Freizeitgewohnheiten im Wandel. - Freizeitbeschäftigungen im Vergleich. - 3. Freizeitverhalten in verschiedenen Lebensphasen. - 3. 1 Freizeit in der Familie. - 3. 2 Allein in der Freizeit. - 3. 3 Freizeit im Ruhestand. - 4. Psychosoziale Probleme der Freizeit. - 4. 1 Vereinsamung. - 4. 2 Langeweile. - 4. 3 Streß. - 4. 4 Gesundheitsrisiko. - 5. Freizeit als Gegenstand der Forschung. - 5. 1 Identitätskrise in den 60er und 70er Jahren. - 5. 2 Freizeitforschung als Zeitbudgetforschung. - 5. 3 Freizeitforschung als Lebenszeitforschung. - 5. 4 Freizeitforschung als qualitative Forschung. - 5. 5 Methoden der qualitativen Freizeitforschung. - 5. 6 Zusammenfassung und Ausblick.