In 'Die Entdeckung des Grab von Pharao Tutanchamun' schildert Howard Carter in eindringlicher und zugleich sachlich-präziser Prosa die berühmteste archäologische Ausgrabung des 20. Jahrhunderts. Der Leser begleitet Carter durch die komplexen Schichten des Tals der Könige und folgt minutiös den Schritten, die zur Freilegung eines nahezu unversehrten altägyptischen Königsgrabes führten. Der literarische Stil Carters bewegt sich zwischen wissenschaftlicher Exaktheit und der Faszination des Augenzeugenberichts. Eingebettet in den historischen Kontext kolonialer Ägyptenforschung, reflektiert das Werk auch die Methodologie, Herausforderungen und die ethischen Fragestellungen jener Zeit. Howard Carter, ein britischer Archäologe mit autodidaktischem Hintergrund, hatte bereits Jahre intensiver Forschung und Ausgrabungen hinter sich, bevor er die weltbewegende Entdeckung machte. Seine biografische Prägung durch die Zusammenarbeit mit Flinders Petrie sowie seine Hartnäckigkeit und Detailversessenheit offenbaren einen Forscher, der sich der Entschlüsselung der altägyptischen Hochkultur verschrieben hatte. Die Erzählung spiegelt Carters persönlichen Weg von ersten Misserfolgen bis zum wissenschaftlichen Triumph authentisch wider. Dieses Werk ist jedem zu empfehlen, der sich für Archäologie, Ägyptologie und die Geschichte wissenschaftlicher Entdeckungen interessiert. Carters Buch vermittelt nicht nur den Nervenkitzel der Graböffnung, sondern auch tiefe Einblicke in die Bedeutung der Bewahrung kulturellen Erbes. Ein grundlegend wichtiges Zeugnis archäologischer Forschung, das weit über den populären Mythos hinausreicht.