Die Seinsvergessenheit ist ein wichtiges Thema in der Philosophie Heideggers. Um ihr zu begegnen, stellt er die Seinsfrage neu. Jinju Lee befasst sich kritisch mit diesem Ansatz und knüpft dabei an Schellings Freiheitsschrift an. Überwinden, so das Ergebnis ihrer Überlegungen, lässt sich die Seinsvergessenheit am ehesten dadurch, dass der Mensch die Verantwortung für seine Existenz wiedergewinnt.
Wie ist es möglich, die Seinsvergessenheit zu überwinden? Eine Analyse ihrer ontologischen Struktur zeigt, dass das Sein notwendigerweise Seinsvergessenheit verursacht. Angesichts dieser Unausweichlichkeit kommt der Begriff der Freiheit ins Spiel. Sie ist von entscheidender Bedeutung, wenn es gilt, die Seinsvergessenheit hinter sich zu lassen.
Heideggers Verständnis von Freiheit radikalisiert sich durch die Analyse von Schellings 'Freiheitsschrift' als Entschiedenheit zum Bösen. Nicht nur die Endlichkeit der Freiheit, sondern auch ihre Ohnmacht wird hier deutlich. Jinju Lee erweitert in ihren Überlegungen den gedanklichen Rahmen Heideggers und konzentriert sich auf Schellings Begriff der inneren Notwendigkeit. Sie zeigt dabei, dass der Mensch angesichts des Geschicks des Seins die volle Freiheit hat, sich für seine Existenz zu entscheiden und für seine Entscheidung verantwortlich zu sein.
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
1. Das Problem der Seinsvergessenheit des mittleren und späten Heidegger
Möglichkeiten der Seinsvergessenheit Die Wirklichkeit der Seinsvergessenheit Heideggers Freiheitsbegriff als Überwindungsversuch der Seinsvergessenheit
2. Die Grundlegung zur Überwindung der Seinsvergessenheit durch die Freiheitsschrift Schellings
Der Gegenstand zur Radikalisierung Heideggers: Schellings Freiheit als Vermögen des Guten und Bösen Heideggers Radikalisierung des Freiheitsbegriffs und das Bedürfnis einer neuen Orientierung zur weiteren Überwindung der Seinsvergessenheit Ein möglicher Weg zur Überwindung der Seinsvergessenheit in Bezug auf die Freiheitsschrift Schellings
Schluss
Literatur- und Sachverzeichnis