Diplomarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Pä dagogik - Heilpä dagogik, Sonderpä dagogik, Note: sehr gut, Hochschule Hannover (Fachbereich Sozialwesen), Veranstaltung: Studiengang Diplom-Heilpä dagogik, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Bedeutung der Begriffe Kunde und Kommunikation haben sich besonders stark in der Ö konomisierung des gesamten Sozialwesens gerade da gewandelt, umso mehr man sich im Bestreben fü r Qualitä tssicherung und - entwicklung bezü glich Kostendä mpfung eher im Kreise drehte und dabei zur Sicherung von monetä ren Quellen nach neuen Kunden Ausschau hielt: da man sich erhö hte Einnahmequellen monetä rer Art verspricht, sind neue Kundenkreise - wie z. B. auch Menschen im Wachkoma - fü r Behindertenhilfe-Einrichtungen kein Tabu-Thema mehr. In dieser vorliegenden Diplom-Arbeit soll ein Kundenverstä ndnis deshalb zunä chst ganz besonders bezogen auf Menschen im Wachkoma beleuchtet werden. Was bedeutet das Kunde-Sein angesichts enormer Abhä ngigkeit von Hilfe, einhergehend mit ä uß erst eingeschrä nkter Kommunikationskompetenz ?
Was bedeutet es fü r diese Kunden und den Anbietern, wenn dieser Zustand des Kunden ü ber Jahre anhä lt ?
Die erkenntnisleitende Frage ist ü ber allem die:
Was macht das menschliche Miteinander aus in dem Spannungsfeld der Begriffe: Kunde-Koma-Kommunikation ?
Nach einer ersten Untersuchung der drei Leitbegriffe "Kunde" - "Koma" - "Kommunikation" nach deren aktuelle Bedeutung und deren aktuelle Aufeinander-Bezogenheit einschließ lich unterschiedlichster Ansä tze von Kommunikationstheorien und Kommunikationsformen, mö chte ich praktische-musikalische und persö nliche Erlebnisse innerhalb dieser Thematik aus der Begegnung mit einem Mä dchen im Wachkoma anschließ en. Die Reflexion dieser Praxis verlangt eine tiefergehende Interpretation unter den Auß enimpulsen der leibphä nomenologischen Philosophie Husserls und Levinas. Eine weitere Verdichtung durch wortsemantische Rü ckbesinnung in Verbindung mit religionsphilosophischen Ü berlegungen soll die Neubestimmung und Neuausrichtung der Bedeutung des Begriffs Kunde bezogen auf die Kommunikation mit Menschen im Wachkoma erkennbar machen. Welche Konsequenzen, ja welche reformatorische Dynamik diese Neuausrichtung des Kundenverstä ndnisses fü r die heilpä dagogische Praxis und die Heilpä dagogik allgemein hat, soll abschließ end erö rtert werden.