**** Worum geht es? ****
Finn hat es alles andere als leicht im Leben. Der psychische Druck zuhause ist groß und auch in der Schule tanzt er mittlerweile negativ aus der Reihe. Sein Körper ist einfach noch nicht soweit und als dann noch seine Mutter schwer erkrankt liegt für ihn der Fokus ganz klar nicht bei seinen Problemen. So vergehen die Jahre, Finn wird älter und begleitet seine Mutter auf ihrem Weg. Mit Anfang 20 macht er sich dann auf den Weg nach Amerika um sich selbst zu finden und findet dabei das große Glück. Aber wird das für immer halten? Freundschaft, Liebe und Tod gehen hier Hand in Hand.
**** Mein Eindruck ****
Die Stärke dieser Geschichte sind vor allem die Charakterzüge des Protagonisten. Finn erlebt so einiges, ist selbst sehr introvertiert und zurückhaltend und ist damit in der Entwicklung verlangsamt. Die Ängste und Sorgen und die emotionale Bindung zu den Menschen die er liebt stehen hier im Vordergrund und Finn wirkt dadurch stets sehr nahbar. Ich habe ihn in mein Herz geschlossen und kann mir vorstellen, dass sich durch seine einmalige Darstellung grade Jungs auf dem Weg ins erwachsenen Alter mit ihm identifizieren können und hiermit eine Stimme bekommen, die ich selbst noch nicht in der Literatur finden konnte. Seine Entwicklung blieb dabei allerdings teils statisch, es mussten Passagen durchlaufen werden um die Geschichte vollständig erzählen zu können und dabei gingen teils Dialoge und damit tiefergehende Gespräche unter. Einiges passierte auf der Metaebene, was ich mir aber auf der emotionalen Ebene gewünscht hätte. Der Schreibstil entwickelte sich mit dem Alter des Protagonisten weiter, was ich spannend zu beobachten fand. Grade das erste Drittel und das Ende haben mir emotional den Boden unter den Füßen weggezogen und gezeigt, wie wichtig mutige Stimmen in der Literatur sind!
**** Empfehlung? ****
Der Protagonist und die Botschaft sind emotional aufwühlend, aber es handelt sich um eine Stimme in der Literatur die gehört werden sollte und damit eine klare Empfehlung von mir erhält.