"Was ist nur mit diesem Mädchen, dass sie mich so aus dem Konzept bringt? Ein Blick und schon spielt mein Herz verrückt." (Jake in Say it with a love song) Worum geht's? Als Emilie nach Brighton zieht, soll für sie mit dem Praktikum in einer angesagten Chocolaterie ein neues Kapitel beginnen. In einem Club trifft sie den sexy Schlagzeuger Jake. Auf den ersten Blick scheint sein Leben ein Rausch aus Partys und Mädchen zu sein, doch hinter der Fassade kämpft Jake mit Problemen. Emilie möchte ihn näher kennenlernen, mehr sein, als nur eine seiner flüchtigen Affären. Sie ändert ihren Style, begeistert sich für Dinge, die Jake mag - und vergisst dabei, wer sie eigentlich ist. Emilie verschiebt ihre Grenzen - für Jake, für ihren Job, für eine bessere Version von sich selbst. Als sie schließlich realisiert, was sie alles aufgegeben hat, um Jake nah zu sein, zieht sie einen radikalen Schlussstrich. Sie sucht das Gespräch mit einem Personal Coach, zeigt in der Chocolaterie, was in ihr steckt und gestaltet ihr Leben in Brighton nach ihren Vorstellungen. Für Jake ist Emilie zunächst nur eine beliebige Ablenkung, eine Möglichkeit dem elterlichen Druck zu entfliehen. Er genießt ihre Nähe, doch mehr ist für ihn nicht drin - bis er kurz davor ist, sie endgültig zu verlieren. Haben die beiden eine zweite Chance, oder wird Emilie sich für den charmanten Kobe entscheiden? Kann ein Song nochmal alles verändern? Eine Geschichte voller Leidenschaft, Selbstfindung, unerwarteter Wendungen - und der Erkenntnis: wahres Glück bedeutet, sich selbst treu zu bleiben. Say it with a love song ist Band 1 der Reihe. Die Geschichte ist in sich geschlossen.Schreibstil und inhaltliche HinweiseDas Buch ist in der Ich-Perspektive von Emilie und Jake geschrieben.Meine Meinung Dieses Buch ist mein viertes Buch von GU New Adult und ich muss sagen, dass ich mich wahnsinnig auf das neue Label gefreut hatte, weil ich die Idee mit den Mental Health Themen in Kombination mit den fundierten Vorschlägen durch Fachleute richtig toll fand. Aber die drei vorigen Titel - und leider auch dieses Buch - konnten mich irgendwie alle nicht wirklich abholen. So viele tolle Ansätze, aber die Umsetzung? Puh. Das Buch habe ich tatsächlich in einem Rutsch durchgelesen, denn die Autorin hat einen angenehmen Schreibstil, wenn auch oft von Umgangssprache geprägt. Sowas stört mich im NA-Bereich allerdings nicht so sehr, wir reden alle ja gern mal etwas lockerer. Zu Beginn fand ich das Buch noch ganz witzig. Emilie zieht nach Brighton, wo sie in einer Chocolaterie ein Auslandspraktikum macht. Sie ist gelernte Konditorin - benimmt sie dann im fortlaufenden Buch bestimmt zwei Drittel der Geschichte nicht so. Schon die erste Interaktion mit ihrer Chefin fand ich irgendwie unangenehm und ich weiß, dass es Emilies People Pleasing und Unsicherheiten darstellen soll, für mich wirkte es aber einfach nur planlos und so, als würde sie alles nicht ernstnehmen. Das macht sich dann im Verlauf der Geschichte auch oft bemerkbar, wenn sie unkonzentriert ist, weil sie mit Gedanken woanders ist oder übermüdet wegen Jake. Jake war mir von Anfang an unsympathisch. Er kommt aus reichem Hause, seine Liebe gehört der Musik, aber seine Familie erwartet, dass er studiert. Entsprechend schlecht sind seine Leistungen, der Druck ist groß und er flieht regelmäßig in belanglose One Night Stands und lässt schön das Musiker-Leben raushängen. Er ist oft egoistisch, hat auch bei Emilie nur Interesse an was Lockerem, obwohl sie ihn total fasziniert. Generell fand ich, dass in der ersten Hälfte sehr oft (von beiden) gefeiert wurde, oft getrunken wurde und mir wurde oft eine Larifari-Einstellung vermittelt. Bei Emilie soll das auf ihre "Anpassungsbereitschaft" hindeuten, aber ich bin ehrlich, so wirklich abgenommen habe ich ihr das nicht. Sie zeigt an einige Stellen, dass sie sich nicht einfach rumschupsen lässt, weswegen einige Szenen für mich so keinen wirklichen Sinn gemacht haben. Auch fand ich einiges echt etwas überzogen, etwa die Schlägerei. Jake verletzt Emilie im Buch oft, mal bewusst und mal unbewusst. Die Dynamik zwischen den beiden hat sich mir nicht erschlossen, ich habe nie eine Tiefgründigkeit zwischen beiden empfunden, sondern allenfalls eine (sexuelle) Anziehung. Auch das widersprüchliche Verhalten, etwa dass Jake Emilie klar macht, dass er nur Sex will, dann aber vor Eifersucht ausflippt, als er sie mit einem anderen Mann (der nur ein Freund ist), sieht, hat mich stark genervt. Seine Entwicklung am Ende und die Thematik um das Lied konnte mich nicht abholen. Vielleicht war ich aber nach der zähen ersten Hälfte, dem ständigen Hin und Her und den ganzen Verletzungen so abgestumpft, dass es mir eh egal war, was aus beiden wird. Komischerweise war dies ein Problem, was ich bisher in allen vier GU New Adult Büchern hatte, dass die Liebesgeschichte für mich gar nicht oder wenig greifbar war. Auch hier verliert sich das Buch über viele Seiten in Drumherum-Sachen, die minimal charakterfördernd sind. Für das letzte Drittel gibt die Autorin Emilie dann die Energie, auch mithilfe ihres Coaches das People Pleasing und ihre eigenen Unsicherheiten anzugehen, mehr für sich einzustehen und Grenzen aufzuzeigen. Das war mir teilweise aber zu plastisch und zu "perfekt". Dieses Mental Health Themen sind in den Büchern bisher immer gut gelungen und auch hier mochte ich den Ansatz sehr, man hat aber bei den Coaching-Sessions stark einen Bruch gemerkt, dass die Szenen sehr konstruiert und sehr sachlich wirkten. Ich weiß nicht, ob ich die GU New Adult Bücher weiterhin verfolgen werde, aber bisher ist für mich leider viel Luft nach oben. Mein Fazit Say it with a love song hat mich leider nicht so begeistert, da die Liebesgeschichte kaum Grundlage erhält, die Charaktere mich vor einige Schwierigkeiten stellten und generell der Funke nicht so überspringen wollte. [Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]