Der Tag,, an dem die Farben verblassten ist Ein Buch, das mit Worten Bilder und Gefühle entstehen lässt.
Ich lese gerne. Doch in den vergangenen Wochen musste ich auf dieses Vergnügen verzichten. Mir fehlten Ruhe und Konzentration bei der Sache bleiben zu können. Einen erneuten Leseversuch startete ich mit dem Buch von Katharina Lindner "Der Tag an dem alle Farben verblassten". Und juhu! Das Buch fesselte mich von der ersten Zeile an, sodass ich zurück zum Lesen fand.
Die Geschichte des Star Malers Eduard Schattschneider, beschreibt der Klappentext sehr genau. Deshalb richte ich meine Aufmerksamkeit auf die Besonderheiten dieses Buches von Katharina Lindner. Die Autorin versteht es eine Geschichte, die aus dem Alltag stammen könnte, in ein Juwel aus Weisheiten zu verwandeln. Einfache, klare Sprache und feine Details lassen uns die Geschichte verstehen, sehen und fühlen. Die drei Hauptakteure werden plastisch beschrieben und als Leserin konnte ich alle Drei als etwas ganz besonderes erleben.
Die Entdeckungsreise von Eduard Schattschneider beginnt mit dem Sturz des Starmalers in die Ächtung und Mittellosigkeit. Im Gepäck die Frage: Weshalb verblassen meine neuen, bunten und detailreichen Bilder über Nacht?
Die Begegnung mit Mathilda und Levi, lässt den Maler in eine völlig fremde Welt eintauchen. Fein skizziert die Autorin diese andere Welt, im Gegensatz zu Eduard Schattschneiders bisherigem Leben als Geld scheffelnde Koryphäe oder auch Jahrhunderttalent.
Viele Ereignisse, die Eduard in seinem "neuen" Leben entdeckt, sind eher alltäglich als spektakulär und bewirken, vielleicht gerade deswegen, Denkprozesse in ihm (und auch in mir) auszulösen. Diese fasst die Autorin, locker verteilt in diesem Buch, als Lektionen zusammen.
Ein Buch das uns zeigt, welche Energie wir freisetzen, wenn wir uns und unsere Werte leben.
Ein Buch das uns zeigt wie wundervoll sich Kinder entwickeln können, wenn sie unbeschnitten ihrem Wesen treu bleiben dürfen und Hilfestellungen bekommen, wie sie ihrer Art entsprechend, auch schwierige Situationen meistern können.
Ein Buch das zeigt, wie wundervoll die Kunst unser Leben bereichern kann, wenn wir uns darin ausdrücken wollen.
Das Buch liest sich leicht und flüssig. Und weil es der Autorin gelingt den Spannungsbogen bis zum Ende des Buches aufrecht zu erhalten, mag man das Buch, einmal begonnen, nicht mehr aus der Hand legen.
Eine klare Leseempfehlung von mir!