Lilly überzeugt ¿ Damien nicht ganz
Eigentlich reist Lilly nur durch die Zeit, um das Antiquariat ihres Vaters am Laufen zu halten. Klingt vernünftig - schließlich muss ja jemand die alten Schätze finden, die wohlhabende Familien längst verloren glaubten. Doch als ihr Vater wegen hoher Spielschulden in ernsthafte Schwierigkeiten gerät, nimmt Lilly einem besonders riskanten Auftrag an. Sie reist allein auf die Titanic, vier Tage, bevor das Schiff untergeht. Und als wäre das nicht schon dramatisch genug, verliebt sie sich dort auch noch in Ray. Eine Liebe, die eigentlich keine Zukunft haben kann ...Zeitreisen sind erzählerisch echt knifflig, weil man sie nicht einfach nur mit Magie erklären kann, schließlich spielt echte Geschichte eine Rolle. Aber genau das ist hier gut gelungen: Die historischen Details rund um die Titanic wirken glaubwürdig und gut recherchiert. Obwohl man natürlich weiß, dass die Titanic sinken wird, verliert sie wohl niemals an Spannung. Was Damien Belmont bzw. Ray betrifft: Auch er kann durch die Zeit reisen, allerdings fand ich seine Beweggründe weniger überzeugend. Sein Vater wird zu sehr als Antagonist, als "Ober-Bösewicht¿ dargestellt, während Damien in eine Märtyrer-Rolle gerät. Lillys Perspektiv fand ich daher viel authentischer, es erzählen aber beide abwechselnd. Wer Gwendolyn und Gideon aus Rubinrot mochte, wird hier auf jeden Gall Parallelen entdecken: Auch hier wird klar, dass Liebe durch alle Zeit nicht gerade hilft, wenn man eine Mission zu erfüllen hat. Eine klare Empfehlung für alle, die Zeitreise-Stories mit Romantik, Spannung und einem Hauch Geschichte lieben - besonders Fans von Rubinrot werden hier auf ihre Kosten kommen!