Die Austauschtheorie konzipiert soziale Interaktionals reziproken Tausch wechselseitig nützlicherRessourcen. Dabei wird den Akteuren instrumentelleRationalität und Opportunismus unterstellt. Allerdings deuten neuere experimentelle Befundedarauf hin, dass menschliches Verhalten regelmäßigvon den restriktiven Prämissen des Modells abweicht:Menschen sind dazu bereit, unter Risiko zukooperieren oder unter Bedingungen von AnonymitätOpfer zu bringen. Lässt sich diese Diskrepanzauflösen, ohne die prinzipielle Erklärungskrafteines Ökonomischen Ansatzes zu verwerfen? Der AutorLars Heilsberger zeigt innerhalb dieser Arbeit, wiedie Erkenntnisse der Emotionssoziologie mit denender Austauschtheorie verknüpft werden können. Hierzuwerden zunächst beide Konzepte vorgestellt und derenKernannahmen und -hypothesen beleuchtet. Nach einerKlärung dessen, was die definierenden Merkmale vonEmotionen sind, wird analysiert, inwiefernemotionale Dispositionen in den unterschiedlichenPhasen des sozialen Austauschs auf die Erwartungenund Wahrnehmungen rationaler Akteure einwirkenkönnen. Das Buch richtet sich an Studierende undsozialwissenschaftlich Interessierte.