Masterarbeit aus dem Jahr 2024 im Fachbereich Soziologie - Individuum, Gruppe, Gesellschaft, Note: 1, 0, Universitä t zu Kö ln, Sprache: Deutsch, Abstract: Rechtsextreme Radikalisierungen finden vor allem in der Phase der Adoleszenz statt. Gleichzeitig kommt der Phase der Adoleszenz eine zentrale Bedeutung im Rahmen der Konstruktion von Mä nnlichkeit zu. Hieraus hat sich die zentrale Frage dieser Arbeit entwickelt, inwiefern ein Zusammenhang zwischen rechtsextremer Radikalisierung und der Konstruktion von Mä nnlichkeiten besteht. Im Kontext dessen ergibt sich zunä chst die ü bergeordnete Frage nach dem Zusammenhang zwischen Rechtsextremismus und der Konstruktion von Mä nnlichkeiten. Anschließ end werden diese Erkenntnisse mit Hinblick auf rechtsextreme Radikalisierungsprozesse erweitert.
Dabei wird sich auf die Theorie der hegemonialen Mä nnlichkeit nach Raewyn Connell, die Theorien der Mä nnlichen Herrschaft und des mä nnlichen Habitus nach Pierre Bourdieu, sowie auf Arbeiten von Michael Meuser und Sylka Scholz gestü tzt. Aktuelle Mä nnlichkeitskonstruktionen in der extremen Rechten werden beleuchtet. Dabei wird das Spannungsfeld zwischen soldatischer Mä nnlichkeit und Modernisierung erlä utert. Anschließ end werden die einzelne Komponenten dieser Mä nnlichkeitskonstruktionen tiefergehend untersucht. Zu diesen Komponenten gehö ren Heteronormativitä t, Gewalt, Rassismus, Antisemitismus, Kameradschaftlichkeit als rechtsextreme Homosozialitä t, das Konstrukt der Familie, sowie Geschlechtervorstellungen als solche gesamt. In der Arbeit wird verdeutlicht, inwiefern rechtsextreme Mä nnlichkeit durch diese Komponenten konstruiert wird. Anschließ end werden rechtsextreme Radikalisierungsprozesse unter einer geschlechtsdifferenten Betrachtung dargelegt. Dabei werden spezifische Motive in der rechtsextremen Radikalisierung von Mä nnlichkeiten herausgearbeitet: empfundener Kontrollverlust, Integrationsdefizite, Sehnsucht nach Sinnhaftigkeit der eigenen Lebensgestaltung, negative Sinnlichkeitsbilanzen, defizitä re Selbst- und Sozialkompetenzen, Attraktivitä t von Gewalt und Verunsicherung in Anbetracht der Pluralisierungen postmoderner Gesellschaften. Dieses Kapitel schließ t mit einer Betrachtung der Bedeutung rechtsextremer Mä nnlichkeitskonstruktionen im Kontext rechtsextremer Radikalisierungen.