Jahrgang '29. Studium in Kö ln: Geschichte, Latein, Philosophie. Ein Lehrerleben lang am Gymnasium in Lennep. 1992 vorzeitiger Ruhestand, um die eingesparte Zeit zur Missionierung des Ostens zu nutzen. Eher das Gegenteil tritt ein. Aus drei geplanten Jahren am Gymnasium Eggesin werden fü nf, aus fü nf Jahren Eggesin unablä ssig mehr. Die Leitfrage, was von der Ehemaligen hä tte bleiben sollen, fü hrt zu Bedenken und Bedauern. Aus Neugier erwä chst kritische Sicht auf das Eigene und Neu-Orientierung.
Die autonome Panzerrepublik Eggesin im Land der drei Meere ist ein Extrem- und ein Testfall fü r scheinbar sichere Ü berzeugungen. Wie die BRD, ob sie die richtige Seite war. Ob man in ihr noch auf der richtigen Seite stehen kann.
Niemand weiß alles, erst recht nicht die Wahrheit. Viel verlangt ist schon, ehrlich zu sagen, was man glaubt sagen zu sollen. Und das mö glichst einfach. Der Leser sei gewarnt. Einfach ist nichts, nur fü r Vereinfacher; Politiker und andere Besserwisser. Ä hnlich ist es mit der Gerechtigkeit. Mehr als abgeklä rtes Urteil kann ihr manchmal provozierende Ü berspitzung dienlich sein.
Details? Freunde, Bekannte, Ost und West. Rechts- und Unrechtsstaat. Von Unzufriedenheit und Frustration. Und ein wenig ü bers Wohlfü hlen. Aber: was kann schon einer von drü ben von der Ehemaligen zu wissen glauben, gelernt und zu sagen haben. Tut er das trotzdem und vertritt auch noch pointiert seine Meinung, muß er mit Widerspruch rechnen. Das tut er. Von wegen Dialog und so und des Zusammenwachsens usw.
L. E. Hausberg, geboren 1929, unterrichtete ein Lehrerleben lang Geschichte, Latein und Philosophie am Rö ntgengymnasium in Remscheid-Lennep. Wie viele packt ihn das Erleben der Mauer-Ö ffnung im November 1989. Er beschließ t, 1992 vorzeitig in den Ruhestand und in die ehemalige DDR zu gehen, um an einem der neuerö ffneten Gymnasien zu arbeiten. Aus den vorgesehenen drei Jahren werden fü nf. Und heute, im Jahr 2003, denkt er nicht mehr daran, aus Eggesí n wegzugehen. Nicht weil dies die autonome Panzerrepublik Eggesin war, der wichtigste NVA-Standort, oder das Land der drei Meere, dessen Name (Sandmeer, Waldmeer, gar nichts mehr) vö llig in die Irre fü hrt. (Aber das sagt er nicht weiter!)
Eine Frage bestand fü r ihn schon von Anfang an: Was hä tte von der Ehemaligen hä tte bleiben sollen? Vielleicht war diese Frage sein Glü ck. Sie hatte die Wirkung eines Sesam-ö ffne-dich und wirkte auf ihn zurü ck. In dem berü hmten Ost-West-Dialog, der bekanntlich totschweigend gefü hrt wird, hat er seine Konsequenzen gezogen und diese in seinen Erlebnisse, Meinungen, Nachgedanken "Fü nf Jahre Eggesin und mehr" aufgeschrieben.