Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Theologie - Vergleichende Religionswissenschaft, Note: 1, Johann Wolfgang Goethe-Universitä t Frankfurt am Main (Evangelische Theologie), Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Hausarbeit hat sich zum Ziel gesetzt, Wesen und Bedeutung des Mitgefü hls bei Meister Eckhart nä her zu beleuchten, jenem deutschen Philosophen und Theologen, dessen Schriften in erster Linie von der Intention getragen sind,
die Einheit des Gerechten und der Gerechtigkeit, Gottes und des menschlichen Geistes zu beweisen und als die Gottesgeburt im Menschen (die Wahrheit der Inkarnation Gottes in der Seele) philosophisch zu begrü nden. Dabei baut er auf dem zentralen Gedanken der aristotelischen Intellekt-Theorie auf: dass der Intellekt (das so genannte » Seelenfü nklein« [» scintilla animae«]), wenn er aufhö rt, sich mit den Dingen zu verwechseln und sich loslö st von allen Fixierungen (auch auf das Ich, die Tugend, den jenseitigen Gott und den Himmelslohn) die Einheit mit dem Weltgrund vollzieht, in der er an sich immer steht (MEYERS GROSSES TASCHENLEXIKON 2001, BAND 5: 257).
Eckhart gilt als einer der deutschen Mystiker und Denker. Sein Einfluss ist insbesondere in den Werken Schopenhauers und F. Schlegels deutlich erkennbar.
Ersetzt man, zwecks Wortdefinition, den Terminus Mitgefü hl durch den gelä ufigeren Mitleid, so ist Mitleid eine Form des Mitgefü hls und der Teilnahme am Leben anderer. Die praktische Ausü bung des Mitleids als Barmherzigkeit ist ein wesentlicher Bestandteil der christlichen Nä chstenliebe, und stellt somit einen Grundpfeiler des Christentums im allgemeinen dar. Mitgefü hl lä sst sich auch als das absolut letzte Wort fü r menschliche Gü te umschreiben, ja als eine Art von gottä hnlicher Gü te.
Auch in vielen anderen Religionen der Welt nimmt das Mitgefü hl eine zentrale Stellung ein, lä sst es sich als eine der groß en das Universum bewegenden Krä fte erkennen.