Warum der Tod ihr Schreiben ständig begleitet, wird Milena Michiko Flasar oft gefragt. Im Anflug auf ihre zweite Heimat Japan, hoch über den Wolken, holt diese Frage sie ein. Und sie weicht ihr nicht aus, sondern lässt sich von ihr leiten: Warum sollten wir hadernden Lebenden uns der Vergänglichkeit öffnen? Was ist der unverwechselbare Kern, der von uns bleibt, wenn wir nicht mehr sind? Bei ihrem Streifzug von saka nach Ky to bis Tokio, in aus der Zeit gefallenen Thermalbädern und im Wirbel neonbeleuchteter Partymeilen begegnet Flasar mit Neugier, Ruhe und Offenheit den allgegenwärtigen Vorboten unserer Endlichkeit - und findet dabei vor allem eins: die Lebenslust. Ein eleganter, zarter Essay, ein Lichtstreif in der Dunkelheit.