Nathaniel Hawthornes »Das Haus mit den sieben Giebeln« (1851) ist ein meisterhaft komponierter Roman, der die düstere Geschichte eines alten Neuengland-Hauses und seiner Bewohner erzählt. Durch eine raffinierte Mischung aus Gothic-Elementen, gesellschaftlicher Allegorie und psychologischer Tiefe erschafft Hawthorne eine vielschichtige Erzählung, die Fragen von Schuld, Vererbung und moralischem Verfall nachgeht. Die atmosphärisch dichte Prosa, die historische Verortung in Salem sowie die Symbolik der sieben Giebel verleihen dem Werk eine zeitlose Relevanz innerhalb des amerikanischen Literaturkanons. Hawthorne, selbst Nachfahre puritanischer Siedler, wurde 1804 in Salem, Massachusetts geboren - einem Ort, der geprägt ist von finsterer Kolonialgeschichte, insbesondere den Hexenprozessen. Seine eigenen familiären Verstrickungen mit dieser Vergangenheit und seine lebenslangen Reflexionen über Schuld und Sühne haben seine Schreibweise und Themen stark beeinflusst. Mit diesem Roman vertieft er seine kritische Auseinandersetzung mit dem Erbe der Puritaner und der psychologischen Dimension von Geschichte. Für Leser:innen, die sich für psychologischen Realismus, historische Romane und symbolistische Dichtung interessieren, bietet »Das Haus mit den sieben Giebeln« einen einzigartigen Einblick in die dunklen Seiten der amerikanischen Identität und ein beeindruckendes literarisches Erlebnis. Es empfiehlt sich als Klassiker, der zum Nachdenken anregt und in Erinnerung bleibt.