Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Orientalistik / Sinologie - Islamwissenschaft, Note: 1, 3, Otto-Friedrich-Universitä t Bamberg (Institut fü r Orientalistik), Veranstaltung: Der sunnitisch-schiitische Konflikt in Geschichte und Gegenwart, Sprache: Deutsch, Abstract: Wie der Titel Mauqif ä - ar a al- arr min nik al-mut ä bereits andeutet, handelt es sich beim Gegenstand dieser Schrift vom syrischen Tafs r-Gelehrten Mü ammad Al ä - b n um die Zeitehe (nik al-mut a), welche nach Ignaz Goldziher (gest. 1921) die einschneidendste gesetzliche Streitfrage zwischen sunnitischem und schiitischem Islam darstellt.
Im Gegensatz zur innerislamischen Auseinandersetzung ü ber die legitime Nachfolge ( il fa) des Propheten Mü ammad als Fü hrer der Umma, die mit Kontroversen um die Autoritä t gewisser Prophetengefä hrten ( ä ba) verbunden ist, sind ä hnlich alte ideologische Streitfragen im mü mal t-Bereich, wie taq ya und mut a, in der westlichen Islamwissenschaft deutlich weniger beachtet oder gar bewusst in den Hintergrund gerü ckt worden. Doch auch in Werken islamischer Gelehrter wurden sie seltener thematisiert als die frü hzeitlich-politischen Konflikte. Was also veranlasst den hanafitischen Tafs r-Gelehrten ä - b n dazu, der mut a, mehr als 1300 Jahre nach der Herausbildung der Partei Al s ( at Al ), noch eine eigene Abhandlung zu widmen?
Man kö nnte meinen, die Argumente fü r und gegen die mut a seien bereits von frü heren Religionsgelehrten ( ulam ) zu Genü ge ausgetauscht worden. Wieso stellt die mut a fü r ä - b n gegen Ende des 20. Jahrhunderts noch eine derart wichtige und gefä hrliche Angelegenheit dar? Will er nur an die Standpunkte frü herer sunnitischer Gelehrter erinnern oder bringt er neue eigene Argumente in die Diskussion um die Zeitehe ein? In welchem Stil prä sentiert er seine Argumentation? Diese Fragen sollen im Mittelpunkt dieser Arbeit stehen.