Die Weiterentwicklung der Physiotherapie lebt von der Entdeckung und Exploration neuer möglicher Therapieansätze und der anschließenden Erforschung derer Evidenz. Im Zuge dessen wird Therapeutisches Klettern als junge Therapieform zunehmend populärer und wird in immer mehr Fachbüchern und Fachzeitschriften als Therapieform erwähnt. Obwohl dieses Konzept bislang noch keine anerkannte Therapieform darstellt, werden seit Mitte der 90er Jahre Fortbildungskurse für Therapeutisches Klettern angeboten. Vor allem im deutschsprachigen Raum findet dieses Konzept als begleitende Therapiemaßnahme bei orthopädisch-traumatologischen, neurologischen, psychomotorischen und chronischen Erkrankungen vermehrt Einzug in die Physiotherapie. Dieser Trend ist zunächst kritisch zu hinterfragen, da die Wirksamkeit bisher nicht ausreichend durch Publikationen belegt ist. Nicht nur wegen meinem persönlichen Interesse am Klettersport, sondern auch wegen dem häufig erwähnten Erlebnis- und Motivationsfaktor, setze ich mich in meiner Arbeit mit der Frage auseinander, ob der Einsatz von Therapieklettern nach dem derzeitigen Forschungsstand gerechtfertigt ist.
