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'Mama, bitte lern Deutsch'

Unser Eingliederungsversuch in eine geschlossene Gesellschaft | Publikumspreisträger des Grimme-Online-Awards 2024 und des Blauen Panthers 2024

(61 Bewertungen)15
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Buch (kartoniert)
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»Dieses Buch hilft mir, meine Mutter besser zu verstehen, und dir, Deutschland besser zu verstehen. «


Noch bevor Tahsim Durgun die Grundschule abschließt, muss er für seine Mutter die Abschiebebescheide entziffern, begleitet sie als Dolmetscher zu intimen Arztbesuchen und verliest Aldi-Kataloge am Fliesentisch. So wie Tahsim geht es vielen jungen Menschen mit Migrationsgeschichte, die früh Verantwortung für ihre Eltern übernehmen und gleichzeitig einen Platz finden müssen in einem oft feindseligen Land.

Schreiben sie die besten Noten, bekommen sie trotzdem nur eine Hauptschulempfehlung. Fahren ihre Mitschüler*innen in den Urlaub nach Thailand, dürfen sie Deutschland nicht verlassen, weil sie kein gültiges Reisedokument besitzen. Hilflosigkeit, Angst und Überforderung sind ihre stetigen Begleiter, Einfallsreichtum und Empathie ihr Handwerkszeug.

Mit messerscharfer Intelligenz, poetischer Sprachgewalt und zynischem Humor: Internet-Star Tahsim Durgun reflektiert die Lebenswirklichkeit der postmigrantischen Gesellschaft. Vor dem Hintergrund seiner eigenen Lebensgeschichte in einer kurdisch-deutschen Familie rechnet Tahsim ab mit der deutschen Bürokratie und zeigt gleichzeitig tiefen Respekt für seine Mutter und ihre Errungenschaften, die für die deutsche Gesellschaft immer unsichtbar bleiben werden.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
03. März 2025
Sprache
deutsch
Auflage
10. Auflage
Seitenanzahl
208
Autor/Autorin
Tahsim Durgun
Verlag/Hersteller
Produktart
kartoniert
Gewicht
233 g
Größe (L/B/H)
207/130/19 mm
Sonstiges
Großformatiges Paperback. Klappenbroschur
ISBN
9783426561140

Portrait

Tahsim Durgun

Tahsim Durgun wurde 1995 in Oldenburg geboren und studiert Lehramt für Deutsch und Geschichte. Auf Social Media begeistert er Hunderttausende Follower mit seinen Videos über die deutsche Gesellschaft und das postmigrantische Leben. In Tahsims Interview Format (Funk) ist Zynismus das Instrument seiner Wahl, wenn er bekannte Persönlichkeiten wie Felix Lobrecht oder Enissa Amani zu Wort kommen lässt. 2024 wurde er für seine Arbeit mit dem Grimme-Publikumspreis und dem Blauen Panther ausgezeichnet. Im selben Jahr gewann er zudem den Creator of The Year Award auf dem Videoday Festival. Anfang 2025 startete sein eigener Podcast, in dem er mit prominenten Gästen über die skurrilen und wichtigen Dinge des Lebens philosophiert.


Pressestimmen

"Derbe empathischer Dolmetscher." Daniel Schottmüller, Rhein-Neckar-Zeitung

"Unfassbar berührend und mit dem Finger in der Wunde unserer Gesellschaft - ein großartiges und vor allem authentisches, nahbares Buch." Bibliomanie (Podcast)

"Das Buch reflektiert die Lebenswirklichkeit einer Generation, die ihren Platz in einer oft verschlossenen Gesellschaft sucht. Ein Must-Read, vor allem heutzutage super aktuell." Harper's Bazaar

"'Mama, bitte lern Deutsch' [. . .] ist die Geschichte von Einwanderinnen in Deutschland, die man nie richtig ankommen ließ." Brigitte

"Eine pointierte Gesellschaftsanalyse." Westdeutsche Zeitung

"Tahsim Durgun liefert mit seiner Binnensicht ein Gegenmittel zu rechtem Zeitgeist." DER SPIEGEL

"Tahsim Durgun ist mehr als ein Internethype er wurde zur Stimme einer Generation, die lange keine Stimme hatte." STERN

"Ein wichtiges Buch, das zu mehr Empathie aufruft, und nebenbei auch noch lustig geschrieben ist." Frankfurter Rundschau

Bewertungen

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Von Mirja103 am 20.05.2025

Alltag einer Familie mit Migrationshintergrund?

Der Autor erzählt Episoden aus dem Leben seiner Familie. Er zeigt dabei auf, wie weit verbreitet der Alltagsrassismus noch ist. Der Förderunterricht in der Schule besteht nur aus Arbeitsblättern ohne irgendwelche Erklärungen oder Hilfestellungen. Ich bin mir sicher, dass dies in vielen Schulen anders ist. Andere Situationen wird es dagegen noch sehr häufig gehen. Beim Lesen habe ich gedacht, dass das Leben einer Familie mir Migrationshintergrund vor 40 Jahren beschrieben wird, weil ich angenommen hatte, dass die Situation inzwischen anders sei. Da kommt es aber vielleicht auch arauf an, wo man lebt. Die Situationen sind sehr anschaulich und eindrücklich beschrieben. Die Sprache war mir aber stellenweise zu salopp und manchmal auch zu respektlos (er beschreibt z.B. seine Schwester sähe aus wie ein Kondom). Es wäre gut und wichtig, dass viele Menschen dieses Buch lesen und hinterfragen, ob sie im Alltag rassistisch sind.
Von Nadja Stark am 14.05.2025

Unterhaltsam und gleichzeitig macht es nachdenklich

Ich kannte Tahsim Durgun bisher nicht. In seinem Buch Mama, bitte lern Deutsch schreibt er über sein Leben in Deutschland. Seine Eltern leben bereits seit rund 30 Jahren hier, er selbst und seine Geschwister sind in Deutschland geboren. Tahsim erzählt von Begebenheiten in der Schule, begonnen in der Grundschule, wo er bereits erste Erfahrungen mit Rassismus macht. Die Familie lebt in einem Wohnblock, in offensichtlich nicht der besten Gegen von Oldenburg. Bereits 5 Gehminuten weiter betritt man aber schon die andere Welt. Tahsim muss in der Familie oft übersetzen, von Rezepten, Aldi-Prospekten bis hin zu Ablehnungsbescheiden und Arztdiagnosen. Damit kommt er mit Themen in Berührung, die Kinder nicht unbedingt übernehmen sollten. Die Beispiele aus dem Alltag bohren zum Teil den Finger tief in die Wunde und zeigen Reaktionen, wie ich sie zum Teil nicht für möglich gehalten habe. Dabei geht Tahsim zum Teil auch mit der eigenen Kultur kritisch um (siehe Hochzeiten). Ich habe mich beim Lesen teilweise wie ein stilles Mäuschen in Tahsims Familie gefühlt, so direkt hat er geschrieben. Respekt den Älteren gegenüber, der Zusammenhalt in der Familie dies sind durchaus Dinge, wo sich unsere Kulturen heftig unterscheiden, und wo wir gern etwas abgucken dürften. Die Sprache ist oftmals sehr direkt, auch in der Familie. Dennoch strahlt alles Liebe aus und Respekt. Mit den (Kraft)Ausdrücken habe ich mich beim Lesen schwergetan. Besonders gefallen hat mir eine Szene am Ende des Buches, in der Tahsim mit seiner Mama in ein Gespräch verwickelt seinen Geburtstag vorbereitet. Das Buch erscheint völlig authentisch, ehrlich. Treffende Zitate, passende Wortwahl, Humor und Ironie eine tolle Mischung und damit sehr gut und unterhaltsam zu lesen. Für mich ist es ein Impuls, öfter versuchen zu verstehen. Menschen und Kulturen sind unterschiedlich alle. Bereichert es nicht eher, wenn man einerseits die Unterschiede einfach akzeptiert und andererseits eher voneinander lernt, statt die Welt in ein Wir und Ihr einzuteilen?