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Die Dolmetscherin

Roman

(48 Bewertungen)15
170 Lesepunkte
Buch (kartoniert)
17,00 €inkl. Mwst.
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Mit Fakten und Fiktion erzählt Titus Müller eine große Geschichte vor dem Hintergrund historischer Ereignisse

Asta arbeitet als Dolmetscherin im Kurhotel »Palace« in Mondorf-les-Bains, wo die US-Armee gefangengenommene Nazi-Größen interniert. Am 20. Mai 1945 reist ein neuer Gast an. Er bringt 16 Koffer, eine rote Hutschachtel und seinen Kammerdiener mit. Es ist Hermann Göring, Oberbefehlshaber der Luftwaffe und Hitlers designierter Nachfolger. Asta übersetzt bei den Verhören, reist dann mit nach Nürnberg zu den Prozessen und wird jeden Tag im Gerichtssaal anwesend sein, die abscheulichsten Dinge zu hören bekommen und sie zudem ins Englische übertragen müssen. Umso empfänglicher ist sie für Leonhard, ein junger, sensibler Mann, der ihr sanft den Hof macht. Doch seine Vergangenheit ist undurchsichtig und er stellt verdächtig viele Fragen zu den Prozessen . . .

Produktdetails

Erscheinungsdatum
13. August 2025
Sprache
deutsch
Auflage
Originalausgabe
Seitenanzahl
409
Autor/Autorin
Titus Müller
Verlag/Hersteller
Produktart
kartoniert
Gewicht
470 g
Größe (L/B/H)
205/134/35 mm
Sonstiges
Großformatiges Paperback. Klappenbroschur
ISBN
9783453442900

Portrait

Titus Müller

Titus Müller, geboren 1977, studierte Literatur, Geschichtswissenschaften und Publizistik. Mit 21 Jahren gründete er die Literaturzeitschrift »Federwelt« und veröffentlichte seither mehr als ein Dutzend Romane. Er lebt mit seiner Familie in Landshut, ist Mitglied des PEN-Clubs und wurde u. a. mit dem C. S. Lewis-Preis und dem Homer-Preis ausgezeichnet. Seine Trilogie um »Die fremde Spionin« brachte ihn auf die SPIEGEL-Bestsellerliste und wird auch von Geheimdienstinsidern gelobt.

Bewertungen

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Von chuckipop am 16.09.2025

Packend, hochinformativ, beklemmend - ein grandioser historischer Roman!

"Die Dolmetscherin" von Titus Müller ist als Taschenbuch bei Heyne erschienen und hat 416 Seiten. Titus Müller hat in diesem historischen Roman Fiktion und Realität gekonnt zu einer ungemein fesselnden, atmosphärisch dichten Geschichte verwoben, die mir sehr unter die Haut ging. Asta ist Dolmetscherin und wird bei den Nürnberger Prozessen für die Amerikaner übersetzen, nachdem sie sich zuvor bereits Kurhotel »Palace« in Mondorf-les-Bains, in dem die Nazi-Größen vor den Prozessen interniert waren und wo die Amerikaner versucht haben, etwas aus den Naziverbrechern über ihre Gräueltaten herauszubekommen, selbst eingebracht hat. Zugleich spioniert Asta jedoch auch für die Russen und hat hinsichtlich der Angeklagten Nazis, insbesondere Hermann Göring, sehr persönliche Motive. Und dann trifft sie auch noch Leonhard wieder, den sie im Palace bereits als Kriegsgefangenen kennengelernt hatte und der offensichtlich auch so einiges zu verbergen hat. Zwischen den beiden entsteht eine Beziehung, die auf tönernen Füßen steht... In meinen Augen ist es dem Autor unglaublich gut gelungen, sowohl die geschichtlichen Fakten zu den Nürnberger Prozessen auf hochinteressante Weise zu vermitteln, als auch durch die vielschichtigen, abwechslungsreichen Charaktere und deren Hintergründe eine breite Palette von Emotionen zu erzeugen, durch die das Ganze ungemein authentisch herüberkommt und eine Atmosphäre entsteht, die die Leserinnen und Leser ganz dicht am Geschehen teilhaben lässt. Besonders gut wird auch die moralische Komponente des eigenen Gewissens beleuchtet, an kleinen und an großen "Dingen" - das kann ich nicht näher erläutern, ohne zu spoilern... Was mir auch supergut gefallen hat, ist der tiefe Einblick in die Simultanübersetzung - das ist wirklich toll erklärt und Asta und ihre Kollegen haben meine volle Bewunderung, das erfordert ja höchste Konzentration und es ist unmöglich, den Anschluß wiederzufinden, wenn die Gedanken kurz abschweifen. Asta ist eine klasse Frau, engagiert, hartnäckig, geraudeaus, dabei aber absolut empathisch und für Andere da. Auch die anderen Charaktere sind sehr gelungen - bester "Nebendarsteller" ist eindeutig Robert, Leonhards Sohn, der ein so hartes Leben hat und dabei so bescheiden und für Kleinigkeiten dankbar ist - beeindruckend! Durch die Kombination von Fakten und Fiktion bekommt das Ganze so eine gewisse Leichtigkeit, die den Lesefluss ungemein positiv beeinflusst, aber den Tatsachen nichts von ihrem Schrecken nimmt. Und durch die unterschiedlichen Handlungsstränge und Erzählperspektiven bekommt man einen Einblick in die damaligen Geschehnisse aus ganz anderen Sichtweisen, was ich permanent aufgesogen habe. Ein grandioser, top recherchierter Roman zwischen Schwärze und Zuversicht, der fesselt, bestens unterhält und noch lange nachhallt - unbedindgte Leseempfehung von mir!
Von Mother Goose am 15.09.2025

Geschichte, lebendig erzählt

Deutschland im Jahr 1945: Der Krieg ist zu Ende, die deutsche Bevölkerung muss mit den Folgen leben. Und im zerbombten Nürnberg sollen führende Vertreter der Nazi-Regierung zur Verantwortung für das von ihnen verursachte Leid gezogen werden. Asta, die schon in einem Hotel in Luxemburg bei Verhören als Dolmetscherin gearbeitet hat, soll nun auch bei den Nürnberger Prozessen übersetzen. Sie ist zwar die Titelfigur, es geht im Buch aber nicht nur um Asta, sondern es wird ein lebendiges Bild von Nachkriegsdeutschland gezeichnet und es geht um den Umgang mit Schuld und Verantwortung. Die Beweggründe, weshalb Asta unbedingt bei den Nürnberger Prozessen dabei sein will, bleiben lange im Dunkel. Sie hat Kontakt mit unterschiedlichen Geheimdiensten, ein Doppelspiel, das Asta in Gefahr bringt. Bereits in Luxemburg ist Asta zum ersten Mal dem deutschen Kriegsgefangenen Leonhard begegnet, der aus Nürnberg stammt. Dort treffen sie sich wieder. Leonhard muss das Auseinanderbrechen seiner Familie verkraften. Auch sein Handeln wirkt manchmal verdächtig. Lässt Leonhard sich mit den falsche Leuten ein? Was ist seine Motivation? Gut gefallen haben mir die Details, die Titus Müller in die Geschichte eingewoben hat. Da sind zum einen dokumentierte Fakten und manchmal verstörende Zitate aus den Prozessen; ein Bücher- und Quellenverzeichnis ist am Ende des Buches zu finden. Zum anderen gibt es die Szenen, die zwar ausgedacht, aber trotzdem aussagekräftig sind und mich beim Lesen mit hinein nehmen in den damaligen Alltag. Besonders bewegt haben mich die Gespräche und Handlungen der Kinder Robert und Luisa; Zeichen der Hoffnung in einer kaputten Welt. Astas Geschichte vor dem Hintergrund der historischen Lage ist spannend erzählt. Und immer wieder kommt die Frage nach Verantwortung und Schuldbewusstsein auf. Hermann Göring und den anderen Nazi-Größen mangelt es an Reue. Aber was war mit der deutschen Bevölkerung, durch die die Nazis an die Macht kamen? Dieser Blick in die Geschichte mahnt uns heute Lebende zur Wachsamkeit. Durch kurze Kapitel und wechselnde Handlungsstränge ist das Buch spannend, es regt aber auch zum Denken an und hat bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Für mich ist es eines meiner Lesehighlights in diesem Jahr.
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