Das dieses Album beschaulich und nachdenklich werden würde, war angesichts der familiären Situation Reinhard Meys schon zu erwarten.
Genau so ist es auch geworden und genau das ist auch schon am Cover erkennbar. Ein nachdenklicher Mey, der in Erinnerungen schwelgt und darüber berichtet. Also bis dahin nicht wirklich was ganz großes Neues.
Dennoch ist die Masse an Liedern, die in der Vergangenheit verweilen (Des erste Mal, Gute Seele, Mairegen und Das Butterbrot) diesmal größer und für mich textlich intensiver als ohnehin schon.
Highlight der Cd ist jedoch Drachenblut , das er für seinen Sohn geschrieben hat und das einfach zu Herzen geht. Es ist einfach unbeschreiblich und man fühlt mit Herrn Mey mit, so eindringlich ist dieses Lied. Ich habe selten einen Text gelesen und soviel dabei empfunden, wie hier.
Aber es gibt auch den kritischen Mey, der sich mit der DSDS Mentalität auseinander setzt. In Larissas Traum rechnet er mit Bohlen und Co. ab und das mit einem kleinen Seitenhieb auf die Politik. Besser hätte man es nicht machen können.
Auch sehr rührend das Liebeslied an seine Frau Wir sind eins , das der geneigt Hörer sicherlich nachempfinden kann.
Musikalisch finde ich das Album einen Hauch schwächer als noch Bunter Hund , wobei ich hier bemerken muß, dass ich das Album als äußerst gelungen empfunden habe. Aber hier spielt die Musik bei so herausragenden Texten auch nur eine Nebenrolle, denn textlich steigert sich Mey noch immer von Album zu Album.
Es ist einfach ein Album für das Herz mit viel Verstand!
Ich möchte Herrn Mey und vor allem seinen Sohn alles Gute wünsche und das sich schnell alles zum Besten wenden wird.