In demokratischen Gesellschaften ist Kontroversität in politischen Fragen nicht nur normal, sondern geradezu konstitutiv. Wer Politik verstehen will, muss Kontroversität einordnen können. Daher ist Kontroversität auch zugleich Rahmung und Ziel politischer Bildung, sie ist förmlich auf Kontroversität hin angelegt (vgl. Beutelsbacher Konsens). Was jedoch unter Kontroversität genau zu verstehen ist und in welche Weise sie in Lehr-Lern-Prozessen Gestalt gewinnen kann, ist weit weniger klar. Der Band dokumentiert die auf dem 1. Symposium des Initiativzentrums für politische Bildung und kommunale Demokratie an der TU Dortmund (IZBD) gehaltenen Vorträge und Workshops zum Thema Kontroversität.
Inhaltsverzeichnis
I. Grundlagen
THOMAS GOLL: Kontroversität zur Begründung eines Tagungsthemas
MONIKA OBERLE: Grenzenlose Kontroversität? Zur Aktualität des Beutelsbacher Konsenses als Richtschnur politischer Bildung
DOUGLAS YACEK: Kampf um Kontroversität. Die internationale Kriteriendebatte in der Demokratiepädagogik und der politischen Bildung
II. Anwendungsfälle
BARBARA WELZEL: Kulturelles Erbe: Kontroversen und Sharing Heritage
FREDERIKE GABELT, ALEXANDER UNSER: Religion in der Öffentlichkeit. Schulische Förderung religionsbezogener
Urteilskompetenz angesichts zunehmender Kontroversität
CLAUDIA GÄRTNER, JAN-HENDRIK HERBST: Religiöse Bildung und das Kontroversitätsgebot auf dem praktischen
Prüfstand. Exemplarische Analysen anhand von neurechtem Bildungsmaterial
JOHANNES DRERUP, DOUGLAS YACEK: Kontroverse Themen unterrichten. Theoretische Problemvorgaben und praktische Herausforderungen
MALTE DELERE, HANNA HÖFER, GUDRUN MARCI-BOEHNCKE, TATJANA VOGEL-LEFÈBRE: Kontroverse Argumente im Literaturunterricht
analysieren. Eine exemplarische Untersuchung von Online-Kommunikation
ANDREA SZUKALA: Forschendes Lernen und false balance: Wissenschaftliche Kontroverse in der politischen Bildung