¿Ich hasse es, ein Hund zu sein. Ich mag den Sabber nicht, ich finde, man riecht nicht gut, alles ist Duckerei.¿
?Es ist die Geschichte des Komponisten Georg, die #michaelkumpfmüller in seinem Roman "Die Erziehung des Mannes" erzählt. Der Titel macht schon deutlich, es geht um die verworrene Lage des männlichen Geschlechts im Hier und Jetzt. Kumpfmüller erzählt brillant, mit narrativen Vor- und Rückgriffen von Georgs Leben, vor allem das mit den Frauen. Da sind Therese, Katrin, Jule und Sonja. Frauen, die Georg zeigen, wo es langgeht, und er geht mit. Geräuschlos, ohne Widerstand, ohne Aufbäumen, er erduldet. Alles. Wer ist dieser Georg? Er erwacht nach der Scheidung von Jule, mit der er inzwischen drei Kinder hat. Es folgt: Dauerkrieg. Ein juristisches und menschliches Gemetzel. Und dann ist da auch noch Georgs Kindheit, geprägt durch den autoritären Vater.Kumpfmüller zeichnet eine Vielzahl an inneren Konflikten. Keiner davon an den Haaren herbeigezogen. Im Gegenteil. Georg wirkt wie ein glaubwürdiger Stellvertreter seines Geschlechts. Der weder Macho noch Patriarch ist. Stattdessen einfühlsam, besorgt, aufopfernd. Der vor der Frage steht: Wie viel Testosteron ist denn gewünscht? Zu wenig? Dann bin ich ein Weichei. Zu viel? Dann bin ich ein sexistischer Macho.Der Roman verallgemeinert nicht, er bleibt im Detail. Es ist die Geschichte von Georg. Nicht der Männer allgemein. Es ist die federnde Sprache, die unangestrengten Konstruktionen, die unverblendete, nie kalte Sicht auf die Figuren, die dieses Buch so besonders macht. [Unbezahlte Werbung]Schaut doch gerne mal auf unserem Instagram-Blog vorbei ¿https://www.instagram.com/das_lese_wesen/Liebe Grüße,das_lese_wesen