Die "Der Clan der Otori"-Reihe ist erstmals schon Anfang der 2000er Jahre erschienen und wurde nun neu aufgelegt. Es ist eine vierteilige Fantasy-Reihe (+ Prequel), die in einer Welt spielt, die stark vom Historischen Japan inspiriert ist. Ihr wisst, dass das zu 100% in mein Beuteschema fällt und die Reihe stand deshalb auch schon lange auf meiner Wunschliste. Dank der Neuauflage rückte sie wieder in meinen Fokus und habe ich den ersten Band nun endlich gelesen - kurzum: ¿ich war sofort drin, liebte das Setting, hab alles gefühlt, und mein Herz bei den Charakteren gelassen¿Die Einordnung ins Jugendbuch-Genre würde ich persönlich nicht ganz so unterstützen; wir bekommen hier durchaus einige grausame, blutige und gewaltsame Szenen zu sehen und vom ganzen Stil her würde ich das Buch vielmehr All-Age zuordnen.Der Einstieg in die Geschichte ist rasant und schmerzhaft, denn Takeo verliert bei einem grausamen Überfall seine Familie und sein Dorf. Er wird von Otori Shigeru gerettet, der ihn unter seine Fittiche nimmt und adoptiert. Das Land steht unter der grausamen Herrschaft Iida Sadamus, dem Oberhaupt des Tohan-Clans; er hat Allianzen mit mehreren mächtigen Familien, die seine Machtposition stärken. Doch es gibt genug, die gegen Iida aufbegehren, allen voran der Otori-Clan. Und dann gibt es auch noch den Stamm der Kikuta, die besondere Fähigkeiten besitzen und im Verborgenen agieren. Es geht um Machtkämpfe, Rache, Treue, Liebe, und Verpflichtungen, die über Generationen hinausgehen. Der Erzählstil ist eher knapp gehalten, das Erzähltempo ist rasant, die Geschichte fesselnd und die Beziehungen der Charaktere toll dargestellt. Kaede, die Tochter von Lord Shirakawa, die als Spielball bei den Machtspielen benutzt wird, ist der heimliche Star und ihre Entwicklung hat mich so manches Mal überrascht. Bei so einigen Wendungen der Geschichte fiel mir die Kinnlade runter und ich konnte nicht glauben was ich hier lese - sowas liebe ich!!! Und es gab auch einige Szenen, die mich emotional mitgenommen haben.Das Buch endet nicht mit einem Cliffhanger, wofür ich sehr dankbar bin, sondern der Teil der Geschichte ist in sich abgeschlossen und wird dann einfach im nächsten Band fortgeführt werden. ¿¿Was ich vermisst habe: eine Karte. Die gibt es aber und hätte noch wunderbar ins Buch abgedruckt werden können. Super dagegen fand ich das Personenregister, da es hier eine Vielzahl an Charakteren gibt, und man so einen guten Überblick behalten kann. Allen Fans von "Shoghun", und generell von Geschichten die im Historischen Japan spielen, und Fans von Fantasy-Geschichten mit asiatisch inspirierten Setting sei diese Reihe wärmstens empfohlen ¿