Sylt im Getriebe

Sylt im Getriebe, 256 Seiten, eine Sommerlektüre für zwischendurch. Hamburg. Marina ist Mitte 50 und mit ihrem Leben unzufrieden. Kinder, Haushalt, Ehemann... Sie und Ihre Wünsche stellen sich weit hinten an. Panikattacken sind die Folgen. Sie besucht eine Gesprächstherapie und hofft auf etwas Besserung. Da bekommt sie ein Telefonat, soll ihre Cousine auf Sylt bei einem E-Bike Verleih ca. 3 Monate vertreten. Die Cousine möchte der Tochter in Spanien bei dem neugeborenen Kind etwas unter die Arme greifen. Marina hofft, dass der Therapeut es nicht so gut findet, dass sie alleine etwas mit dieser Verantwortung in dieser Phase übernimmt. Er findet das Gegenteil, sie soll hinfahren, sich beweisen, frische Luft schnappen, unter die Leute kommen, die Kinder sind doch aus dem Haus und der Ehemann doch kaum zu Hause. So eine Gelegenheit ist die perfekte Übungsstunde. Gesagt, getan Marina macht mit. Sie nimmt es als Herausforderung an und stellt sich ihren Problemen. Vor Ort lernt sie einen Schäfer kennen und eine Gruppe Frauen mit denen sie immer wieder auch etwas unternimmt. Eines Tages erfährt sie noch von dem Geheimnis ihres Ehemannes. Und plötzlich steht Marinas Leben auf dem Kopf. Sie verändert sich, wird als Frau wahr genommen. Unternimmt mehr als sie selbst erwartet hätte. Engagiert sich beim dem Fahrrad Verleih mit ihren neuen Ideen, damit der Laden noch besser läuft. Die Geschichte ist unterhaltsam, immer wieder mit lustigen Abschnitten, aber auch mit tiefgründiger Thematik. Der Toruismus auf Sylt, die Wohnproblematik, die Inselverschmutzung, Frauenprobleme mit 50 plus und ihre Ehemänner. Was man noch alles erleben möchte, nachdem man schon einiges im Leben erreicht hat. Wünsche und Träume. All das sind Themen, die angesprochen werden. Die Charaktere sind zum Greifen nah, erobern schnell das Herz des Lesers. Das Cover: Inselromantik pur. Eine malerische Sylt Kulisse zum Hineinträumen. Es hat mich optisch sofort angesprochen, als leichter Lesestoff für Zwischendurch. Vergebe 4 Sterne und eine Weiterempfehlung.

Marina steckt mitten in den Wechseljahren, ihre Kinder sind aus dem Haus, sie hat keine Aufgabe mehr und in ihrer Ehe läuft es auch nicht rund. Zunächst widerstrebend kommt sie der Bitte ihrer Cousine nach, diese auf Sylt beim Betrieb eines Fahrradverleihs zu vertreten. In ihrer Zeit auf der Insel lernt sie sich Stück für Stück wieder selber besser kennen, lernt neue Menschen kennen und macht das, was ihr gut tut. Mehr und mehr befreit sie sich aus dem Trott ihres bisherigen Lebens auf der Suche nach Zufriedenheit und Glück. Der Roman liest sich locker und leicht in einem Rutsch, ohne besonders anspruchsvoll einerseits, aber auch nicht langatmig andererseits zu sein. Die Protagonistin Marina wächst einem als Leser schnell ans Herz und auch die anderen Figuren sind durch die Autorin liebevoll gestaltet und sympathisch. Die Story rund um Mid-Life-Crisis und mehr oder weniger radikale Lebenswandel ist unterhaltsam. Lediglich das Ende kam mir etwas zu plötzlich bzw. in den letzten Kapiteln geht irgendwie alles zu unrealistisch schnell, was vorher Stück für Stück durch die Handlung vorbereitet und aufgebaut wird. Dennoch Leseempfehlung für ein paar entspannte Stunden im Sommerurlaub für alle, die angenehme Unterhaltung ohne viel Tiefgang suchen!