Die Bücherhexen klang auf den ersten Blick wie ein sehr humorvolles, kurzweiliges Abenteuer. Eine Gruppe Jungs, überzeugte Bücherwürmer, die ihre geliebte Bibliothek und die Bücher darin vor gruseligen Hexen retten müssen? Count me in! Das schien das perfekte Leseerlebnis für Kids, die zu einem spannenden Buch ebenfalls nicht Nein sagen können.Ich muss allerdings gestehen, dass das Buch mich nach anfänglicher Faszination leider recht schnell verloren hat. Der Protagonist Ernest hat eine sehr spezielle Art zu erzählen, er wirkt im Dialog mit den Lesenden, die er oft direkt adressiert, sehr altklug und nicht seinem Alter entsprechend, was ganz lustig sein kann, mich aber bald befremdet hat. Das Buch ist zwar recht kurz, dass mich die Erzählweise auf die wenigen Seiten aber so sehr gestört hat, dass ich eine Ewigkeit zum Lesen gebraucht habe, sprach Bände für mich. Für die Zielgruppe empfand ich das Buch als recht gruselig, ein bisschen wirr und durch viel Soldaten-Sprech auch nicht wirklich angemessen, an dieser Stelle muss ich allerdings einräumen, dass ich keine Person im passenden Alter an meiner Seite hatte, um diesen Eindruck zu bestätigen. Vielleicht traue ich den Kindern heutzutage auch einfach zu wenig zu, wenn mich allerdings jemand fragt, ob ich dieses Buch seinem*ihrem Kind empfehlen würde, würde ich wahrscheinlich schweren Herzens verneinen müssen und eher auf einen anderen Titel aus dem Verlag verweisen, zum Beispiel ¿Mehr Action, weniger Zucchini¿. Der Humor hat meinen eigenen einfach nicht getroffen, so schade ich das auch finde. Umso mehr freue ich mich über jede positive Stimme, die die Geschichte genießen konnte! Die Idee hinter dem Buch finde ich nämlich nach wie vor klasse.