Inhalt:Graf Hansi landet 1945 in einem tschechischen Internierungslager und erzählt seine ungewöhliche Geschichte als Sohn eines österreichischen Diplomaten und einer Japanerin, der in einem Schloss in Tschechien aufwächst.Bewertung:Es war gerade seine Herkunft, die mich an der Geschichte sehr interessiert hat. Ich kenne mich mit der Geschichte Tschechiens und Mitteleuropas eigentlich ziemlich gut aus, aber über diese Familie habe ich noch nie gehört. Diese Lücke musste ich mit diesem Buch schließen.Der Roman beschäftigt sich mit einem wahrscheinlich ziemlich unbekannten Mann der Familie, da seine Geschwister sehr viel berühmter geworden sind. Mich hat es aber nicht gestört, sein Leben ist interessant genug und gerade die Unbekanntheit macht die Geschichte interessant, weil so ein neuer Teil der Geschichte beleuchtet wird.Hansi ist kein Charakter, den man liebt oder sich mit ihn identifizieren kann. Er ist an manchen Stellen gerade das Gegenteil, man kann seine Handlungen gar nicht nachvollziehen und denkt, dass er so anders ist, dass es so etwas gar nicht geben kann. Gleichzeitig eröffnet dies neue Perspektiven, auf die man sich einlassen kann, was für mich zum Teil den Reiz dieses Buches ausgemacht hat.Teilweise war das Buch etwas langatmig, vor allem der späte Mittelteil war es für mich, aber trotzdem finde ich den Stil des Autors in Ordnung. Es ist ganz gut zu lesen.Mir haben vor allem die Teile, die 1945 spielten, gefallen, da sie sehr glaubwürdig geschrieben wurden und die Probleme der Beziehung zwischen Deutschen (oder den Leuten, die dafür gehalten wurden) und den Tschechen sehr gut dargestellt haben.Ein Buch, das man schon empfehlen kann.