Mein Roman für diesen Sommer! Christina Campos ist mit ihrem zweiten Roman "Verheiratete Frauen" ein unterhaltsames und gleichzeitig auch lebenskluges Buch gelungen. Am allerliebsten hätte ich die Geschichte in einem Ruck gelesen, aber da ist ja noch dieser Alltag, der auch seine Forderungen an uns stellt; aber die Freude, die ich jedesmal empfand, wenn ich das Buch endlich wieder zur Hand nehmen konnte, um zu erleben, wie es denn nun weitergeht mit den drei Mitvierziger-Freundinnen und ihren Beziehungen, ist ein untrügliches Zeichen für einen entspannten und gleichzeitig gehaltvollen Lesegenuss. Im Mittelpunkt steht die Journalistin Gabriela, seit 15 Jahren eigentlich glücklich verheiratet, die ihren Mann Germán zwar liebt, aber die Leidenschaft, das Begehren, ist über die Jahre auf der Strecke geblieben; ein lange Zeit unerfüllter Kinderwunsch erfüllt sich schließlich. Immer wieder begegnet Gabriela dem um einige Jahre älteren Schriftsteller Pablo, fühlt sich zwar ungeheuer zu ihm hingezogen, zu einer Begegnung kommt es aber erst nach Jahren... und schließlich zu einer einjährigen Liebesbeziehung, die - wie zu erwarten - einiges im Leben von Gabriela, inzwischen Mutter, durcheinanderrüttelt. Auch Gabrielas Freundinnen Silvia und Cosima stellen ihre Beziehungen in Frage. Von der Anlage her hätte die Geschichte der reinste Kitsch mit Happyending sein können, aber das Gegenteil ist der Fall! Und ist eine neue Liebe nicht stets nach einiger Zeit "die ewige Wiederkunft des Immergleichen"? Und: Der eine oder andere wird sich wiedererkennen!