Teil 1 war ein Auf und Ab meiner Lesegefühle. Teil 2 hat mich erwischt (die siebte Welle)
Inhalt: 1.) Sie kennen Emmi Rothner und Leo Leike? Dann haben Sie also "Gut gegen Nordwind" gelesen, jene ungewöhnliche Liebesgeschichte, in der sich zwei Menschen, die einander nie gesehen haben, per E-Mail rettungslos verlieben. 2.) Für Sie ist die Geschichte von Emmi und Leo abgeschlossen. Mag sein. Aber nicht für Emmi und Leo! 3.) Sie sind der Ansicht, dass die Liebenden zumindest eine einzige wirkliche Begegnung und der Roman eine zweite Chance auf ein anderes Ende verdient hätten? Bitte, hier haben Sie's! 4.) Sie haben keine Ahnung, wovon hier die Rede ist? Sie steigen ohne Nordwind-Kenntnisse in "Alle sieben Wellen" ein? Kein Problem. Sie erfahren alles ...Meinung: Kürzlich habe ich "Gut gegen Nordwind" im öffentlichen Bücherschrank entdeckt und bei mir einziehen lassen. Der Roman hinterließ gemischte Gefühle bei mir. Der Aufbau war gewöhnungsbedürftig, aber interessant. Dasselbe gilt für Emmi und Leo. Leo ist sich sicher, einer der langweiligsten Menschen auf dem Planeten zu sein und dennoch ist Emmi trotz ihrer Ehe verrückt nach seinen Nachrichten. Emmi war im ersten Teil sehr anstrengend und ich fragte mich die ganze Zeit über, was er wohl an ihr findet, da sie ihn sehr oft kritisierte und sich selbst viel zu wichtig nahm. Das Ende ließ mich trotzdem nicht los und so bestellte ich mir die Fortsetzung "Alle sieben Wellen". Am 10.09. eingetrudelt, am 11.09. ausgelesen. Ich war sofort wieder im Mail-Universum der beiden drin, obwohl ich zwischendurch ein anderes Buch gelesen habe.Leos Persönlichkeit hat sich nicht wirklich weiterentwickelt, wie ich fand. Obwohl zwischen den beiden Büchern mehrere Monate und Schicksalsänderungen liegen, ist er ganz der Alte. Emmi hingegen hat mich verblüfft. Sie ist zwar immer noch besitzergreifend und aufbrausend, aber in viel geringerem Maße als in Teil 1. Das Buch war sehr viel angenehmer zu lesen. Ich konnte es kaum zur Seite legen und als dann auch noch das Ende nach meinem Geschmack war, konnte es gar nicht anders kommen, als dass ich 5 von 5 Sternen vergebe. Hier hat alles gepasst: Die Hintergrundstory, ihre getrennten Welten und die Welt, in der es nur sie beide gibt, die Emotionen (die ich in "Gut gegen Nordwind" vermisst habe). Natürlich habe ich Emmi und Leo ständig vorgeworfen, sie würden ihre Partner mit dem Mail-Verkehr betrügen und ich befürchtete schon, dass es in einem Desaster enden würde, aber sie sind zur Vernunft gekommen, haben gelitten (und ich mit ihnen) und sind wieder aufgestanden. Das letzte Kapitel beinhaltet lediglich 3 Absätze, die mein Herz getroffen haben. Ich bin sehr froh, trotz Skepsis den zweiten Band gelesen zu haben. Wer sich ebenso wenig mit dem Ende von Teil 1 zufrieden gibt, sollte "Alle sieben Wellen" unbedingt lesen!