Eine Frau fährt mit ihrem Freund, durch die winterliche Weite Kanadas, zu seinen Eltern. Während der Fahrt denkt sie darüber nach sich von ihm zu trennen. Die Gespräche zwischen dem Paar werden unheimlich und düster, wie die Atmosphäre außerhalb des Wagens. Kennt sie ihren Partner überhaupt? Wieso hat sie ein Geheimnis vor ihm, das ihr solche Angst bereitet? Reid erschafft in "The Ending" eine klaustrophobische Welt, in der Realität und Vorstellung verschwimmen. Er spielt meisterhaft mit der Wahrnehmung, Gedankenspiralen und dem Unausgesprochenen. Sein Schreibstil ist fragmentiert und fast schon hypnotisch. Permanent stellen sich die Fragen: Was ist wahr? Was eingebildet? Und zum Schluss: Was bedeutet eigentlich das Ende? Was anfänglich als Beziehungskrise beginnt, entwickelt sich rasant in einen psychologischen Alptraum. Der Psychothriller lebt von dem konstanten Unbehagen das man beim Lesen empfindet. Es ist gruselig, tiefsinnig und schockierend. Als ich das Buch damals gelesen habe, hatte ich stetig eine Gänsehaut und war begeistert davon welch kluge Aussagen Reid trifft. In keinem anderen Thriller habe ich so viel annotiert wie in diesem. Mittels der Sprache gelingt es Reid eine immer bedrohlichere Atmosphäre zu schaffen. "The Ending" beschäftigt sich mit den Abgründen der menschlichen Existenz, spielt mit der Klaustrophobie, der Dunkelheit und dem diffusen Gefühl das etwas passieren wird. Zum Schluss hin hatte ich ein ähnliches Empfinden wie nach dem Schauen des Films "Shutter Island" oder "Inception". Definitiv werde ich das Buch noch einmal lesen, nachdem ich diese Rezension verfasst habe kamen direkt die Erinnerungen hoch. Für mich eine absolute Leseempfehlung. Kurz, knackig, intensiv. Instagram: leeexieh