Ein brutaler Mord im Mathematikinstitut der Universität Graz ruft den Chefinspektor Franz Baumgartner und sein Team auf den Plan. Sie machen sich daran, den Fall zu lösen."Gezeichnet" ist der Debütroman des Autors Reinhard Kleindl, bei dem ich es mir von der Beschreibung eigentlich einfach machen könnte. Denn mit "Es ist halt ein Krimi" scheint alles gesagt zu sein.Der Schreibstil war für mich ein wenig gewöhnungsbedürftig. Natürlich sind die meisten Krimis nicht für ihre blumige, ausschweifende Sprache bekannt, doch hier bekommt man wirklich das extreme Gegenteil: Kurze Hauptsätze reihen sich an kurzen Hauptsätzen. Stellenweise wirkt das Ganze dadurch ein bisschen lieblos und aufgelistet.Dabei ist die Handlung grundsolide. Ein Mord findet statt, man ermittelt, sammelt Hinweise, befragt Personen - klassische Polizeiarbeit. Dank allwissendem Erzähler ist auf etwa der Hälfte des Romans der Mörder bekannt, dann ist es eine Frage der Zeit, bis auch das Team von Franz Baumgartner die richtigen Schlüsse zieht. Dazu kommt der etwas eigenwillige Charakter Baumgartners, sein Privatleben, Beziehungen zu Kollegen und zur Presse und fertig sind die nicht mal 300 Seiten des Romans.Was soll man dazu groß sagen? Gäbe es einen Tatort Graz, "Gezeichnet" könnte glatt als eine Folge davon durchgehen. Grundsolide Krimikost für zwischendurch, nicht mehr und nicht weniger.