Die Frage, inwieweit die Systempartner opportunistisches Verhalten zeigen, hat wesentliche Auswirkungen auf den langfristigen Bestand und Erfolg von Franchisesystemen. Insbesondere die durch den zweiten Akkord des Baseler Ausschusses für das Bankenwesen ausgelösten Diskussionen zur Bewertung von Unternehmen verleihen dem Problem einen erheblichen Stellenwert für Theorie und Praxis.
Julian Steiff untersucht, wie das institutionelle Arrangement von Franchisesystemen konzipiert und geführt werden sollte, um dem Opportunismus der Systempartner entgegenzuwirken. Er zeigt, welche Anhaltspunkte externen Analysten erlauben zu beurteilen, ob das jeweilige Arrangement geeignet ist, die Gefahr opportunistischen Verhaltens der Systempartner zu reduzieren. Es wird deutlich, dass insbesondere kommunikative Maßnahmen, die beiden Seiten ermöglichen, ihre Wünsche und Erfahrungen auszutauschen und objektive Informationen zu erlangen, einen größeren Beitrag zur Reduzierung von Opportunismus leisten als reine Kontroll- oder Strafmaßnahmen, auf die aber dennoch nicht verzichtet werden kann.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung und Gang der Untersuchung.- 2 Begriffliche und theoretische Grundlagen des Franchising.- 2.1 Historische Entwicklung des Franchising.- 2.2 Entwicklung des Franchising in Deutschland.- 2.3 Einordnung, Aufbau und Funktionsweise von Franchisesystemen.- 2.4 Typologisierung von Franchisesystemen.- 2.5 Leistungen und Pflichten der Systempartner.- 3 Grundlagen zum Opportunismus in Franchisesystemen.- 3.1 Arten von Opportunismus in Franchisesystemen.- 3.2 Transaktionskostentheoretische Betrachtung von Opportunismus in Franchisesystemen.- 3.3 Verhaltenswissenschaftliche Betrachtung von Opportunismus in Franchisesystemen.- 3.4 Ableitung der Hypothesen.- 4 Reduzierung von Opportunismus in Franchisesystemen.- 4.1 Empirische Untersuchung.- 4.2 Eignung verschiedener Maßnahmen zur Reduzierung von Opportunismus in Franchisesystemen.- 4.3 Problem der Bewertung.- 5 Zusammenfassung und Implikationen der Untersuchungsergebnisse.- Anhang:.- Anhang A: Fragebogen.- Anhang B: Ergänzende Tabellen.- Anhang C: Einzelergebnisse der Kausalmodelle.- Anhang D: Screenshot der Online-Befragung.