ZUGSPITZGEIST
Anna Tröber
Der Innsbrucker Bezirksanwalt Clemens Hugo wird in Ehrwald bei überhöhter Geschwindigkeit geblitzt und muss seinen Führerschein noch vor Ort abgeben. Notgedrungen legt er einen längeren Zwischenstopp im Hotel Gamslechner ein.
Dort verbringt er den Jahreswechsel - doch am frühen Neujahrsmorgen stolpert er buchstäblich über eine Leiche. Die Polizei geht von einem tragischen Unfall aus und verzichtet darauf, Spuren zu sichern oder die Leiche genauer zu untersuchen. Der normale Skibetrieb wird schnell wieder aufgenommen.
Doch Hugo zweifelt an der Unfalltheorie. Gemeinsam mit der Journalistin Kerstin Schlegel beginnt er, nach dem wahren Täter zu suchen.
Anna Tröber erzählt in ihrem neuesten Kriminalroman auf zwei Zeitebenen und integriert dabei geschickt die Geschichte der Tiroler Zugspitzbahn. Sie lässt uns eintauchen in ein Stück österreichischer Geschichte: vom meisterlichen Bau der Bahn zwischen 1924 und 1926, über den Finanzskandal bis hin zum Brand der Kammstation und dem verheerenden Feuer in der Talstation. Diese Rückblicke geben uns nicht nur Einblicke in die Vergangenheit, sondern auch in die Geschichte der Familie Gamslechner, wodurch die Motive der Protagonisten immer klarer hervortreten.
Für mich war dies bereits der zweite Kriminalroman der Autorin, und auch diesmal hat mich ihr spannender Regionalkrimi begeistert. Anna Tröber versteht es hervorragend, historische Ereignisse mit fiktiven Elementen zu verweben, ohne dabei die Spannung zu verlieren.
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung für dieses tolle Buch!
4/5