Wo der Wolf lauert von Ayelet Gundar-Goshen ist mein drittes Buch dieser Autorin, doch leider fand ich es auch am schwächsten.
Zuvor hatte ich "Löwen wecken" und "Ungebetene Gäste" gelesen, diese fand ich deutlich besser (wenn ich auch da jeweils einige Kritikpunkte hatte).
Die Autorin folgt in ihren Romanen offenbar immer einem ganz bestimmten Skript; thematisch geht es fast immer um Schuld/Verantwortung, Rassismus/Antisemitismus und ähnliche gesellschaftskritische Themen, was ich grundsätzlich sehr gut finde. Auch ihr sehr guter Schreibstil gehört zu den Stärken der Autorin.
Die Schwächen bei all ihren bisher gelesenen Büchern waren meiner Meinung nach, dass sie sich viel zu oft in Nebensächlichkeiten verliert, die an der eigentlichen Story vorbeigehen und das ganze unnötig in die Länge ziehen. Auch die Enden ihrer Bücher fand ich bisher nie wirklich befriedigend, doch dieses Buch war insgesamt am schwächsten; die Geschichte nicht wirklich überzeugend und schlüssig.
Hier geht es um die jüdischstämmige Familie Schuster, Lilach (genannt Lila), ihren Ehemann Michael und ihren Sohn Adam.
Der Ehemann ist erfolgreich, sie haben ein Haus mit Pool in Silicon Valley, sind privilegiert und wohlhabend; alles könnte bestens sein.
Als bei einem Attentat auf die Synagoge der jüdischen Gemeinde ein Mädchen stirbt, ist die Gemeinde in Aufruhr und Lila in Sorge um ihre Familie. Sie überredet Adam, einen Selbstverteidigungskurs zu machen.
Adam will erst nicht, ist dann jedoch plötzlich sehr begeistert vom Kurs sowie dem Kursleiter Uri, einem ehemaligen israelischen Elitesoldaten. Lila ist skeptisch, doch Michael findet es gut, wünscht er sich doch einen "stärkeren", wehrhaften Sohn.
Als auf einer Party ein Mitschüler ihres Sohnes Adam stirbt, verhält Adam sich merkwürdig und Lila wittert Gefahr.... Wie gut kennt sie ihren Sohn wirklich?
Es kommt ans Licht, das Adam in der Schule gemobbt wurde, vor allem von Jamal Jones - dem Jungen, der auf der Party starb.
Die Lage spitzt sich zu - mehr möchte ich nicht verraten, um nicht zu spoilern.
Die Geschichte ist geschrieben wie ein Krimi, in dem vor allem anfangs viel passiert, doch vieles wird nur angedeutet, vor allem Adams vermeintliche Schuld.
So richtig überzeugen konnten mich leider weder die Charaktere noch die Geschichte, die teils zäh und unnötig in die Länge gezogen war. Daher kann ich diesen Roman nicht wirklich weiterempfehlen.