"Reihenweise entlarvt Brocker viele Mythen, die sich um KRAFTWERK ranken. So räumt er radikal auf mit zahlreichen Unwahrheiten. Ebenso entwirrt er fachkundig, welche musikalische Leistungen auf KRAFTWERK-Alben eher epigonal und welche tatsächlich revolutionär waren.
Brocker diagnostiziert produktionstechnische Übereinstimmungen zwischen KRAFTWERK und anderen Krautrock-Bands, die viele Statements über das Alleinstellungsmerkmal KRAFTWERKs als PR entlarven. Besonders interessant wird es da, wo Brocker stillschweigende Übernahmen von Melodien aus Schlager oder Klassik für Kraftwerk-Stücke aufdeckt.
Brockers Studie untersucht zwei zentrale Fragen, die relevant sind für alle, die sich für elektronische Musik interessieren: Inwieweit kann man KRAFTWERK tatsächlich als Begründer der elektronischen Popmusik verstehen? Wären afroamerikanische Stile wie Electro, House und Techno ohne Kraftwerks Vorarbeiten möglich gewesen? Bisher waren zu diesen Streitfragen nur einseitige Geschmacksurteile, Fanmeinungen oder Schutzbehauptungen zu lesen. Brockers Studie liefert nun eine differenzierte, wissenschaftlich untermauerte Antwort."
Uwe Schütte, taz, 12. 2. 2024
"Dieses Buch ist das ideale Geschenk für musikgeschichtlich interessierte Technikfreunde oder für technikinteressierte Musikfreunde, für Synthesizer-Nerds, für Anhänger von Electro und Electro Funk und House und Techno, die wissen möchten, wovon sich diese Genres ableiten, für allgemein kulturgeschichtlich interessierte Klangkünstler, für Menschen, die den Autor begleiten möchten auf seiner spannenden Reise in eine Welt, wo Utopien noch möglich schienen, oder wie es 1986 bei KRAFTWERK hieß: 'Es wird immer weitergehen / Musik als Träger von Ideen'."
Manfred Miersch, info-netz-musik. de, 11. 10. 2023