Der Versöhnungsbegriff hat sich zum schillernden Modewort entwickelt. In ihm verdichtet sich die Hoffnung auf ein gelingendes Konzept im Umgang mit Konflikten. In seiner vielfältigen Verwendung in Gesellschaft, Politik, Kirche und Theologie ist er Schlüsselwort für strategische Überlegungen und naive Träumereien gleichermaßen. Der Autor geht dem komplexen Begriff auf den Grund. In dem Vergleich exemplarischer Texte aus Theologie, Philosophie und Politikwissenschaft arbeitet er die Logik der Versöhnung als eine dynamisch-offene Balance von Freiheits- und Ordnungselementen heraus. Die Reflexion aus protestantischer Perspektive erweist die grundsätzliche Kontingenz und Freiheit hinter allen Versöhnungsbemühungen sowie die Notwendigkeit einer versöhnungsrealistischen Selbstbescheidung.
Inhaltsverzeichnis
Aus dem Inhalt: Versöhnung als sozialethische Herausforderung - Zwischenmenschliche und gottmenschliche Dimension der Versöhnung - Analyse und Vergleich der Logik der Versöhnung - Protestantisch-theologische Tiefenreflexionen: Rechtfertigung, Freiheit und Kontingenz - Versöhnungshandeln in realistisch-getroster Selbstbescheidung.