Examensarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frü he Neuzeit, Note: 1, 0, Universitä t Potsdam (Historisches Institut), Veranstaltung: Staatsexamen, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Arbeit beschä ftigt sich mit der Versorgung mit Frischwasser und der Entsorgung von Abwasser in mittelalterlichen Stä dten, hauptsä chlich zwischen 1300 und 1600 und vornehmlich in Zü rich und Nü rnberg.
Es stellt sich die Frage, wie es eine Stadt mit mehreren Tausend Einwohnern im hohen und spä ten Mittelalter (13. bis 16. Jahrhundert) realisierte, ihre menschlichen Abfä lle oder gewerblichen Ü berreste beiseite zu schaffen. Wie konnte eine permanente und funktionierende Entsorgung ü ber Jahrzehnte und Jahrhunderte aufrecht erhalten werden? Wer kü mmerte sich darum? Waren die Mö glichkeiten und Maß nahmen, die ergriffen wurden, ausreichend? Wurden die damals zur Verfü gung stehenden Mittel in Anbetracht des seinerzeitigen naturwissenschaftlichen und medizinischen Kenntnisstandes erschö pfend und energisch durchgefü hrt? Welche Alternativen gab es und warum konnten sie sich nicht durchsetzen? Die aufgeworfenen Fragen begleiten und leiten die gesamte Untersuchung, an deren Ende eine fundierte und durch Quellen abgesicherte Einschä tzung der Gesamtsituation stehen wird.
Die Entsorgung von menschlichen wie tierischen Fä kalien, hä uslichen und gewerblichen Abfä llen sowie Dreck allerlei Art konnte in vielen Fä llen nur mithilfe von Wasser realisiert werden. Jenes war aber die Lebensader einer Stadt, und ist es bis heute, was die Frage aufwirft, wie die urbanen Entsorgungspraktiken die Trinkwasserversorgung einer Stadt beeinträ chtigten. Gab es Maß nahmen zur Reinhaltung der Gewä sser mit dem Ziel, die Gesundheit der Einwohnerschaft zu erhalten? Wie sahen solche Maß nahmen aus und wer veranlasste bzw. ü berwachte sie?