Urlaub. Was für ein schönes Wort! Ausruhen. Entspannen. Relaxen. Auftanken.Herrlich, nicht!?!?Aber geht dies eigentlich wirklich?Der Frage geht Deborah Levy in ihrem Buch "Heim schwimmen" nach. Eine Gruppe von Menschen macht in einer Villa bei Nizza Urlaub. Sie kommen aus London und wollen in dieser inspirierenden französischen Welt am Mittelmeer, in flirrender Hitze, inmitten von Lavendelfeldern entspannen. Doch geht das so einfach, denn man nimmt ja das eigene Leben, das eigene Erleben mit in den Urlaub. Man nimmt die familiären Zwiste mit und wie hier, denn diese Urlauber sind zwei befreundete Familien, man nimmt auch die Probleme der Freunde untereinander mit. Denn obwohl man familiär und freundschaftlich verbandelt ist, es gibt auch das Dunkle innerhalb des menschlichen Miteinanders. Und so finden das Ehepaar Josef und Isabel Jacobs, ihre Tochter Nina und das befreundete Paar, Mitchell und Laura ihren wohlverdienten Urlaub. Und sie finden nicht nur diesen, nicht nur die notwendige Erholung.In diese schon allein recht gefährliche Gemengelage trifft noch Kitty Finch. Eine junge Frau, die Probleme mit ihrer Unterkunft hat und deswegen ebenso in der Villa Unterschlupf findet, der ihr von den Mietern der Villa gewährt wird. Ein Zufall. Ja. Nein. Vielleicht.Deborah Levy hatte mich schon mit ihrem Buch "Heiße Milch" richtig begeistert und dies schafft sie hier bei "Heim schwimmen" wieder. Ihre Zeichnung der Charaktere, diese Zeichnung des menschlichen Miteinanders ist fulminant und zeigt eine besondere Beobachtungsgabe der Autorin und ebenso zeigen die Bücher von Deborah Levy auch eindrucksvoll, dass sie eben das Beobachtete menschliche Miteinander auch authentisch und spannend, sinnlich, lebendig und anschaulich in Romanform umsetzen kann. Alles bisher von dieser Autorin Gelesene empfehle ich uneingeschränkt. Also los Leute, ran an die Bücher von Deborah Levy.