Die Autorin und Theologin Gerlinde Feine tappt nicht in die attraktive Falle, die der Begriff Habseligkeiten aufspannt, im Gegenteil, sie stellt sich in dieser klugen und abwechslungsreichen Lektüre dem Ambivalenten und Schillernden. »Habseligkeiten« ist deshalb ein besonders raffinierter Titel für dieses Buch mit 24 geschliffenen Prosatexten, die lyrische Ausflüge nicht scheuen. Entsprechend rhythmisch, musikalisch und formal zwingend ist das Ganze angelegt, staubfrei, voller Überraschungen und Assoziationen, die losspazieren, aber sehr genau wissen, wo sie zu Hause sind. Gut und flüssig zu lesen ist das allemal und bühnentauglich dazu.
Feine mag das Anekdotische und den Bericht, sie schreibt realistisch und nüchtern und fängt gleichzeitig immer Möglichkeiten und Zauber ein, um frei umherzuschweifen, berauscht von der Natur und lexikalisch berauschend, die Fülle der Natur Schmetterlinge, Berge, Magerwiesen und lehmigen Boden und die Fülle der Sprache feiernd, das Jetzt, Gott und Kunst, sei das Literatur, Musik, Malerei oder Bildhauerei.
(Romana Ganzoni im Nachwort)