Titus Pyrner, Arzt von Beruf, befindet sich in Frohnleiten in der dortigen Kurheilanstalt. Eigentlich will er seiner Gesundheit etwas Gutes tun, doch dann verschwindet ein Kurgast spurlos. Titus wird um Hilfe bei der Suche gebeten. Leider kann jener Gast nur noch tot gefunden werden. Als Untersuchungsrichter trifft Franz Stahlbaum ein. Er ist für den Arzt kein Unbekannter und obwohl sich die beiden eigentlich nicht besonders mögen, beginnen sie gemeinsam, den Hinweisen nachzugehen. War es Mord? Und was sind das für seltsame Gerüchte über verschwundene Kinder?Dieser historische Krimi hat seinen Handlungsort in dem Ort Frohnleiten in der Steiermark. Eigentlich sind die Menschen zur Sommerfrische in diesem Ort. Dass jetzt erst nach einem vermissten Kurgast gesucht werden muss und dann auch noch sein Tod aufgeklärt werden will, bringt viel Unruhe in den Ort. Schnell ist dem Untersuchungsrichter Franz Stahlbaum klar, hier stimmt noch so einiges andere nicht. Gudrun Wieser erzählt einen spannenden Krimi am Ende des 19. Jahrhunderts.Schon im Prolog werden die Protagonisten Stahlbaum und Pyrner vorgestellt. Der erste Eindruck ihrer Charaktere entsteht. Dann erst geht es weiter in Frohnleiten. Am Anfang stellt sich die Frage, was dieser Prolog in Bezug auf die eigentliche Geschichte zu bedeuten hat, doch später wird diese Verbindung sehr gut deutlich. Mir hat das gut gefallen. Die Autorin schildert nachvollziehbar, welche Probleme der Untersuchungsrichter bei seinen Ermittlungen hat und wie er sie lösen kann. Auch die Unterstützung durch den Arzt wird schön in Szene gesetzt. Vor allem gefällt mir, dass nicht von Anfang an klar ist, was hier eigentlich los ist. Die Wahrheit kommt erst so nach und nach ans Licht.Gudrun Wieser erzählt aber nicht nur einen spannenden Krimi, auch die Umstände der Zeit werden erläutert. Ortsbedingte Eigenheiten werden geschildert, die einen schönen Einblick in diese Epoche gewähren. Zudem befindet sich vor jedem Kapitel ein Zitat aus dem Handbuch für Untersuchungsrichter von Dr. Hans Gross, was dem Krimi eine persönliche Note verleiht. In einem Nachwort wird noch kurz Fiktion und Wahrheit geklärt.Mir hat "Geheimnisse in der grünen Mark" gut gefallen. Die Handlung steigert sich so nach und nach und lädt zum Mitraten ein. Die Protagonisten Stahlbaum und Pyrner sind jeder auf seine Weise sympathisch. Gerade weil sie sich nicht immer einig sind und ihre eigenen Wege gehen, sorgen sie für angenehme Unterhaltung. Gerne mehr davon.