Sventje ist nicht nur die Frau eines Walfängers, sie ist jetzt auch eine Seifensiederin und versorgt die Menschen auf Borkum mit duftenden Seifen. Nicht zur Freude von jedem. Der Bader hetzt die Nachbarn auf, die eh schon voller Aberglaube sind. Während das Leben auf Borkum weitergehen muss, heuert ihr Mann Lian wieder auf einem Schiff an, weil er seinen besten Freund sucht, der als vermisst gilt. Kurz vor seiner Heimkehr bricht der Krieg aus und die Walfänger sind in großer Gefahr. Was kann Gutsherr Valentin für sie tun?
Zu Beginn des Buches werden einige Details aus dem ersten Band wiederholt, damit Neueinsteiger einigermaßen mitkommen können. Ich würde jedoch empfehlen, die Bücher der Reihe nach zu lesen, damit man die Zusammenhänge besser versteht. Mir hat gut gefallen, dass die Herkunft von Sventje und der Brosche aufgeklärt wurden und dass dies im Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart geschieht. So erfährt man auch sehr viel über die Kindheit von Lian. Die offenen Fragen aus dem ersten Band werden hier geklärt. Es war schön zu beobachten, wie liebevoll die Familie miteinander umging und wie sich die Kinder weiterentwickelt haben. Hebamme Fenna sorgt immer wieder durch ihre klaren Worte dafür, dass Sventje auf dem Boden der Tatsachen bleibt. Valentin zieht eher im Hintergrund die Fäden, ist aber stets parat, wenn man ihn braucht. Die Insulaner sind voller Aberglaube, welchen der Bader immer weiter schürt und auf die Spitze treibt. Es ist ständig was los in dieser Geschichte, zu keiner Zeit wurde es langweilig beim lesen. Die gute Recherche zu den damaligen Umständen, das Leben auf der Insel, auf dem Schiff als Walfänger und auch der politischen Lage, machen die Geschichte sehr authentisch. Das Ende lässt viel Spielraum, wie es in den nächsten Bänden weitergehen könnte und ich freue mich schon auf das nächste Abenteuer mit Sventje, Lian und Valentin. Mir hat mein Ausflug in die Zeit der Walfänger und auf Borkum sehr gut gefallen.