"Beweise für eine Verschwörung gegen alle Religionen und Regierungen in Europa" von John Robison ist ein grundlegendes Werk der Verschwörungsliteratur des späten 18. Jahrhunderts. Das Buch untersucht mit akribischer Detailfreude angebliche geheime Netzwerke und Organisationen - insbesondere die Illuminaten -, denen eine gezielte Destabilisierung religiöser und politischer Ordnungen angelastet wird. Robison verflicht historisch nachprüfbare Fakten mit zeitgenössischem Misstrauen und nimmt so eine einflussreiche Rolle in der intellektuellen Debatte seiner Epoche ein. Sein Stil ist analytisch und zugleich warnend, wodurch das Werk nicht nur ein historisches Dokument, sondern auch ein Spiegelbild der politischen Unsicherheiten jener Zeit ist. John Robison (1739-1805), Professor der Physik und Mitglied der Royal Society of Edinburgh, brachte seine naturwissenschaftliche Präzision in die Analyse sozialer Umwälzungen ein. Die politischen Turbulenzen der Französischen Revolution sowie die Angst vor dem Zerfall traditioneller Strukturen in Europa bildeten den Hintergrund für Robisons Engagement. Seine Verbindung mit Gelehrtengesellschaften und seine Rolle als Berater der Regierung beeinflussten maßgeblich seine kritische Sicht auf geheime Gesellschaften und ihre mutmaßlichen Absichten. Dieses Buch wird all jenen empfohlen, die sich für die Ursprünge moderner Verschwörungstheorien und das geistige Klima der europäischen Aufklärung interessieren. Robisons Werk bietet wertvolle Einblicke in historische Ängste und Diskurse und bleibt somit ein wichtiges Zeugnis für die Wechselwirkungen zwischen Wissenschaft, Politik und öffentlicher Meinung. Leserinnen und Leser finden darin eine Quelle, um gesellschaftliche Dynamiken des 18. Jahrhunderts besser zu verstehen.