Das Buch "Wie eine Welle im Sand" habe ich bei einer Verlosung (von der Resterampe?) gewonnen und es schien mir als Kontrastlektüre zunächst bestens geeignet. Nach Band zwei einer Trilogie eines sehr gehypten Autors wollte ich kurz pausieren und mich gedanklich mal mit anderen Inhalten beschäftigen. Eine Art Auszeit von dem, was zum Lesealltag geworden war...Optisch erfüllte das Taschenbuch von Frau Werner den Anspruch an mein geplantes Vorhaben. Das Cover brachte ich sofort mit samtig weichen Urlaubsnächten in warmen Gefilden in Verbindung. Dem Klappentext nach hätte ich selbst es nicht gewählt, weil es sich für mich zu sehr nach Schmerzi-Brechi-Herz-Twen-Geschichte anhörte. Trotzdem las ich los, denn erfahrungsgemäß kann man sich positiv überraschen lassen, lässt man sich auf etwas ein. Das war hier nicht der Fall.Es wird aus der Perspektive von Pauline und Leander erzählt und selten waren mir Protagonisten dermaßen unsympathisch. Da halfen auch nicht die atmosphärisch erzeugten Landschaftsbilder.Bis Seite 75 war?s noch einigermaßen okay, ab da ging?s steil bergab. Und bergab wurde gerannt! Zehn Seiten später war klar: das wird nix.Pauline, selbstbezogen, überheblich, biestig, war mit ihrer kindischen Vivienne-Nummer sehr schräg. Getoppt wurde sie noch von ihrem "männlichen" Gegenpart Leander. Typen im fortgeschrittenen Alter, die bei ihren Eltern unterkriechen und nicht mal in der Lage sind, selbst für Ordnung und Sauberkeit zu sorgen, sind einfach abtörnend. In Verbindung mit einem Verhalten, das einem unreifen Pennäler entspricht, der seinen überschießenden Hormonen hilflos ausgeliefert ist, wird es dann auch noch abstoßend. Ein endätzendes Paar, das, wenn ich es mir recht überlege, doch sehr gut zusammenpasst.Für den Rest der Story mochte ich jedenfalls keine Zeit und Geduld mehr aufbringen. Das Teil kommt sowohl auf meine "Not hot: Schrott!"-Liste wie auch auf den Grabbeltisch der Freiexemplare unserer örtlichen Bücherei. Vielleicht findet sich jemand, der Spaß an so etwas hat.