Durch die vielen begeisterten Stimmen bin ich auf "Mord in eiskalter Nacht" von Lisa Sarah Brandstäter, erschienen bei Ullstein, aufmerksam geworden und habe es mir sofort gekauft. Es ist das Debüt der Autorin, und eines kann ich vorab verraten: Sie hat mich mehr als überzeugt!
Gleich am Anfang beginnt dieser finnische Krimi in einem richtig hohen Tempo. Der Prolog wirft mich in die Storyline und fesselt mich von der ersten Seite an. Dabei versteht es die Autorin perfekt, mich mit Bildern zu füttern und in den Sog der Geschichte zu ziehen.
Der Fall, den Leena hier eigentlich gar nicht aufklären darf, da sie selbst am fraglichen Abend bei der Party von Kira Westerlund anwesend war, ist verzwickt. Nichts ist offensichtlich, und so führt mich die Autorin auf so manche falsche Fährte. Den eigentlichen Täter habe ich bis zum Schluss nicht erahnt.
Wie in jedem skandinavischen Krimi wird auf das Privatleben der Ermittlerin Leena Victor sowie auf das ihrer Schwester Hanna eingegangen. Tief tauche ich ein in das Schicksal der beiden Schwestern, das sie zu einer festen Einheit zusammengeschweißt hat. Immer wieder baut die Autorin deren schreckliches Geheimnis durch Rückblicke in die Storyline ein und verleiht ihrem Hauptcharakter dadurch noch mehr Tiefe.
Dieser Krimi ist Unterhaltung, wie sie nicht besser geschrieben sein kann. Alle Charaktere sind tief ausgearbeitet, keiner war so, wie man es auf den ersten Blick vermuten konnte. Der Spannungsbogen brach auf keiner der 458 Seiten ein und zeigte keine Längen; ganz im Gegenteil, die Autorin überraschte mich immer wieder mit neuen, unvorhersehbaren Wendungen. Für mich ein Reihenauftakt, den ich jedem Krimifan nur wärmstens empfehlen kann. Wenn ihr auf der Suche nach skandinavischer Krimiunterhaltung seid, dann ist dieses Buch ein Must-Read. 5 von 5 Sternen für dieses durchweg gelungene Krimidebüt. Ich freue mich schon sehr auf ein Wiedersehen mit Leena Victor in ihrem nächsten Fall Tod in heller Sommernacht.