Charlotte arbeitet seit Jahrzehnten in der Bibliothek, in der sie auch ihren Mann kennengelernt hat.
Täglich verlassen dort hunderte Bücher das Gebäude, um die Menschen der Stadt glücklich zu machen und kommen zurück, um wieder andere zu bereichern. Charlotte weiß am besten, dass alles im Leben im Fluss und vergänglich ist.
Die Liebe zu ihrem verstorbenen Mann währt ewig, eine neue Liebe bleibt unvorstellbar.
Als ihre beiden Töchter ausziehen und die Arbeit bedroht ist, fühlt sie sich verloren, doch eine unerwartete Reise nach Paris und eine neue Freundschaft erinnern sie an einen beinahe vergessenen Traum.
Auch wenn es im Klappentext nur um Charlotte geht, ist die Geschichte von Lisa (die erwähnte neue Freundschaft) ein großer Teil der Handlung.
Lisa ist mit Marten verlobt und hat einen kleinen Verlag gegründet.
Sie will unabhängig sein um eine Partnerschaft auf Augenhöhe zu führen - die Aufteilung der späteren Carearbeit soll schließlich finanziell und zeitlich gerecht geteilt werden.
Da Marten das "typisch männliche" Verhalten an den Tag legt (er verdient mehr, also...) und noch dazu ihre Arbeit als Verlegerin nicht wirklich unterstützt, ja ihren Traum für unrealistisch hält, knirscht es schon kurz vor der Hochzeit gehörig.
Charlotte arbeitet in der Kölner Stadtbibliothek und träumt seit ihrer Jugend davon ein eigenes Buch zu schreiben.
Nach dem Tod ihrer großen Liebe Cedric ist ihr Leben auf Pause gestellt.
Als beide Töchter das heimische Nest verlassen wollen, die Bibliothek entweder umzieht oder gar geschlossen wird, findet Charlotte Briefe von Cedric, der sie ermutigt nach seinem Tod mutig und selbstbewusst ihr Leben zu gestalten.
Auf einer Reise nach Paris trifft sie die ebenfalls in Köln lebende Lisa und aus dieser zufälligen Begegnung wird eine großartige Freundschaft.
Die Handlung erzählt abwechselnd von Charlotte und Lisa und ich fand beide ausgesprochen sympathisch.
Es geht bei Charlotte sehr realistisch um Trauer und Verlust - ohne dabei kitschig zu werden.
Bei Lisa um Selbstbewusstsein in einer Partnerschaft und sich bei allen Kompromissen nicht für andere klein zu machen.
Beide Frauen lernen auf die eine oder andere Weise wie wichtig es ist, die eigenen Pläne und Träume nicht zu früh aufzugeben.
Trotz ihres Altersunterschiedes (Lisa könnte Charlottes Tochter sein) werden die zwei Frauen in kürzester Zeit enge Freundinnen, die sich unterstützen und für einander da sind.
Und dann ist da noch der Witwer Frank, Stammkunde in der Bibliothek, der vielleicht mehr als nur ein Freund für Charlotte sein könnte....