Diesmal weihnachtet es wieder bei Marina Schuster.In diesem Standalone geht es um die Tänzerin und Sängerin Candy, die in New York unfreiwillig zur Housesitterin einer Professorin wird - und dann noch unfreiwilliger zu deren Fake-Nichte.Denn um den Job ihrer Mitbewohnerin zu beschützen, muss sie sich vor dem staubtrockenen Professor Maximilian Vanderbrook als Erin Knowles ausgeben, die Archäologie studiert - klar, dass das nicht lange gut geht und Maximilian schon bald erste Zweifel an Candys Identität hegt.Ich war überrascht, dass Weihnachten nicht so wirklich zentral im Fokus stand. Ich habe schon eine andere Weihnachtsgeschichte der Autorin gelesen, bei der es wesentlich stärker ausgeprägt war. Da ich die Story allerdings erst im Februar beenden konnte, hat mich das gar nicht gestört. Es ist also eher ein Winter- als ein Weihnachtsbuch.Candy war eine süße Protagonistin, die etwas chaotisch organisiert war und sich manchmal etwas dusselig angestellt hat (als sie Astronomie mit Astrologie verwechselt hat, musste ich schon arg schmunzeln), aber sie ist sehr liebenswert.Maximilian kommt etwas steif rüber, das ist allerdings gewollt. Ich konnte diese starke Babysitterrolle, die er für die Fake Erin einnimmt, nicht ganz nachvollziehen, denn meiner Meinung nach war das nicht das, worum seine Chefin ihn gebeten hatte, aber natürlich müssen sie auch viel Zeit miteinander verbringen, damit es zu einer Anziehung kommen kann.Die Liebesgeschichte selbst war echt schön. Man spürt die Anziehung, es gibt witzige und skurrile Momente, hier und da ist dann doch etwas winterlich- weihnachtliches Feeling. Echt süß. Ich mochte Candys Job als Tänzerin und fand den Housesitterjob auch interessant.Allerdings gab es ab dem Zeitpunkt, wo das Geheimnis um Candy gelöst ist zu viele Füllkapitel für meinen Geschmack. Ja, die beiden wollen dann ihre Liebe zelebrieren, reisen nach L.A., machen dort die gängigen Touristensachen, da ist mir dann etwas die Puste ausgegangen.Auch passiert zum Schluss etwas mit Maximilian, was ich sehr unerwartet fand. Wenn da vorher schon kleine Spuren eingestreut worden wären, so dass man hätte mitfiebern können, was in seiner Vergangenheit passiert ist, hätte es mich persönlich mehr überzeugt.Aber das sind nur Kleinigkeiten, das Buch liest sich trotzdem wunderbar angenehm. Marina Schuster hat einen tollen Schreibstil und ich mag vor allem sehr gerne, wie sie erotische Szenen beschreibt.Das ist genug für die Vorstellungskraft, aber nie so viel, dass es nervig wird.Eine schöne Geschichte, die man auch außerhalb Weihnachtens lesen kann.